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Atelier Brückner saniert Stuttgarter Wagenhallen

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Die Sanierung der Stuttgarter Wagenhallen steht an. Der Gemeinderat der Landeshauptstadt hat sich am 12. Mai 2016 für die Beauftragung der Ausführungsplanung ausgesprochen. Mit der Objektplanung beauftragt ist das Stuttgarter Architekturbüro Atelier Brückner, das im Juli 2015 ein entsprechendes Auswahlverfahren für sich entscheiden konnte. Die ehemalige Lokomotiv-Remise, ab 1895 errichtet, strahlt mit ihren kulturellen Nutzungen weit über die Landeshauptstadt hinaus und soll als attraktiver Ort erhalten bleiben. Mit der Sanierung der Wagenhallen möchte die Stadt Stuttgart das Defizit an Veranstaltungsräumen mittlerer Größe in Stuttgart abdecken. Zugleich wird der Atelier- und Werkstattbereich mit zusätzlichen Flächen bedacht, um den Kunstbetrieb der Wagenhallen dauerhaft zu sichern. Die Flächen werden annähernd verdoppelt, von 5000 auf knapp 9 500 Quadratmeter (Bruttogrundfläche).

Atelier Brückner plant, die ursprüngliche Gestalt der Wagenhallen aus dem bestehenden Ensemble herauszuschälen, die verschiedenen Zeitschichten ablesbar zu machen und die gewachsene, historisch begründete Struktur mit den aktuellen Nutzungen in Einklang zu bringen. Die Originalsubstanz wird behutsam restauriert, historische Spuren werden freigelegt und die lebendigen Oberflächen beibehalten. Kontrastierend zum historischen Stahltragwerk und den Außenmauern aus Backstein treten in Materialwahl und Ausführung die notwendigen neuen Einbauten und bauliche Ergänzungen.

Die historischen Wagenhallen bestehen aus vier hintereinander liegenden Satteldachhallen zunehmender Breite. Ende des 19. Jahrhunderts gebaut, um den damaligen Hauptbahnhof zu entlasten, dienten sie zunächst Lokomotiven und später dann Bussen als Unterstand. Sie wurden hier gewartet und repariert. Die Erschließung des Gebäudes erfolgte ehedem über 15 Tore an der Langseite der Halle 1 und über eine Schiebebühne in der 19-achsigen Halle 3. Die Halle 4 war 27-achsig angelegt. Mehrfach umgebaut und ergänzt, etablierten sich von 2003 an kulturelle Folgenutzungen in den Wagenhallen.

Das Gebäude erschließt sich zukünftig über zwei seitliche Haupteingänge: Am Kopf der Halle 3 liegt der Eingang zum Veranstaltungssaal, der für bis zu 2100 Besucher ausgelegt wird; ihm gegenüber – als Pendant –  liegt der Haupteingang zum Kunstverein Wagenhallen e.V. mit seinen Künstlerateliers.

Ein einladender, urbaner Platz prägt diese neue Adresse des Kunstvereins. Er wird gefasst vom nördlichen Hallenflügel – Heimat der Tanzschule „Tango Ocho“ – der auf seine ursprünglich Höhe aufgestockt wird, von historischen Dienstgebäuden aus dem 19. Jahrhundert und einem zweigeschossigen Neubau im Süden. Dieser neue Atelierbau greift die Flucht der Wagenhallen auf und ist vom historischen Bestand respektvoll abgerückt.

Weitere Atelierräume befinden sich im Inneren der Wagenhallen. Sie sind als Funktionskuben, gleich abstrahierten Fahrzeugen ausgebildet. Der sechs bis zehn Meter hohe, großzügige Hallenraum, geprägt von Stahlstützen und rhythmisierenden Oberlichtern, bleibt erhalten. Der ursprüngliche Raumeindruck und sein Volumen sind erneut erlebbar.

In Referenz an die ursprünglich dynamische Nutzung des Remisen-Gebäudes können einzelne der Atelier-Container entlang des ursprünglichen Schienenverlaufes aus der Halle herausgezogen werden. Als Freiluftateliers bilden sie eine einladende Geste an der historischen Gebäudefront. Die Nutzung wird bereits im Außenraum sichtbar.

Mit der Sanierung der Wagenhallen möchte die Stadt Stuttgart das Defizit an Veranstaltungsräumen mittlerer Größe in Stuttgart abdecken. Zugleich wird der Atelier- und Werkstattbereich mit zusätzlichen Flächen bedacht, um den Kunstbetrieb der Wagenhallen dauerhaft zu sichern. Die Flächen werden annähernd verdoppelt, von 5000 auf knapp 9 500 Quadratmeter (Bruttogrundfläche).

Info: www.atelier-brueckner.com

Luftbild, Entwürfe (Fotos: Landeshauptstadt Stuttgart, Atelier Brückner)