Acht Mitgliedsländer der LiveCom Alliance (LCA) wurden in die Umfrage einbezogen: Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien, Frankreich, Österreich, Portugal und die Schweiz. Insgesamt nahmen 212 Unternehmen teil, die sich auf Bereiche wie Umsätze und Budgets, Projektakquisition und Pitches, Beschäftigungsaspekte sowie Trends und Herausforderungen erstreckte.
Im Verlauf der Studie wurden zwei Länderzonen definiert, basierend auf dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf der jeweiligen Länder. Daraus ergab sich die Länderzone 1 (Spanien, Italien & Portugal) und die Länderzone 2 (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich & Schweiz). Auf der Grundlage einer Clusteranalyse identifizierte die Studie verschiedene Arten von Agenturen, die sich durch unterschiedliche Haupttätigkeitsfelder auszeichnen. Drei Arten von Agenturen sind in diesen Zonen tätig: Generalisten (34 Prozent), Unternehmens- und interne Spezialisten (41,5 Prozent) und Messeexperten (24,5 Prozent).
Die Umfrage zeigt, dass die neun teilnehmenden Verbände 700 nationale Mitgliedsagenturen repräsentieren, die einen hochgerechneten wirtschaftlichen Einfluss von 8,2b € Branchenumsatz und 55.000 Beschäftigten haben.
Die Umsätze der Agenturen reichen von weniger als einer Million Euro bis zu mehr als 50 Millionen Euro. Im Durchschnitt erwirtschaften die Agenturen einen Umsatz von 11,7 Millionen Euro, wobei die Umsätze der Messeexperten höher sind (18,2 Millionen Euro) als die der Generalisten (9,8 Millionen Euro) und der Firmen- und internen Spezialisten (9,3 Millionen Euro). Betrachtet man die Zahlen der Kunden, so zeigen die Budgets für 2019/2020 einen leichten Wachstumsrückgang. Einerseits sind 20 Prozent der Unternehmen in der Länderzone 2 optimistisch, was die Budgetentwicklung im nächsten Jahr angeht. Die Agenturen in der Länderzone 2 sind jedoch etwas besorgt über einen Abschwung. 35 Prozent der Befragten rechnen mit sinkenden Budgets für das nächste Jahr. Diese Zurückhaltung ist vor allem durch das zunehmend schwierige Geschäftsumfeld bedingt, das auf die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Abschwächung in Europa und auf globaler Ebene zurückzuführen ist.
Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass Nachhaltigkeit und ein möglicher Mangel an qualifiziertem Personal die größten Herausforderungen für die meisten Agenturen sein werden. Wachsende interne (Work-Life-Balance) und externe (steigende Kundenanforderungen) Spannungen können Stress hervorrufen, der effektiv gemanagt werden muss.
Vor dem Hintergrund unsicherer künftiger Haushaltsentwicklungen wird es noch wichtiger, sich den Herausforderungen des Sektors proaktiv zu stellen und die unten aufgeführten Trends zu antizipieren.
Emotionalisierung und Digitalisierung wurden als die dominierenden Trendthemen identifiziert. Beide Trends gleichzeitig zu berücksichtigen, ist anspruchsvoll. Die Integration dieser beiden Trends bringt Herausforderungen mit sich, wie die erfolgreiche Koordination von Online- und Livekommunikationsaktivitäten oder die effektive Integration von digitalen Werkzeugen in Livekommunikations-Maßnahmen. Es lohnt sich dennoch, diese Trends gleichermaßen zu berücksichtigen. Drittens wird auf die Nachhaltigkeit als einen übergreifenden Zukunftstrend hingewiesen, der in alle Aktivitäten innerhalb des Sektors ausstrahlt. Die Förderung nachhaltiger Praktiken ist ein grundlegendes Thema, dessen Bedeutung ständig wächst.
Der vollständige Bericht, der von der LCA in Zusammenarbeit mit dem R.I.F.E.L.-Institut veröffentlicht wurde, bietet Einblicke und konkrete Daten zum Benchmarking der Livekommunikationsbranche auf paneuropäischer Ebene. Er veröffentlicht genaue und relevante Zahlen, zum Beispiel zur Aufschlüsselung der Lohn- und Gehaltsabrechnungen von Agenturen, zur Aufschlüsselung des Umsatzes, zur Rate der Freiberufler und zu den Prognosen der Kunden.
Der vollständige Bericht kann gegen eine Gebühr erworben werden, für Famab-Mitglieder steht die Auswertung kostenfrei zur Verfügung.
Die Europäische Industrieumfrage zielt darauf ab, die wichtigsten Trends und wirtschaftlichen Einflussfaktoren für die Live-Kommunikationsindustrie in der größten Freihandelszone der Welt zu erfassen. Diese Ausgabe 2019 ist ein vierter Schritt zum Aufbau eines umfassenden Überblicks über diese wichtige Branche. Dazu sammelt die LCA Daten, die von den nationalen Mitgliedern der teilnehmenden Verbände zur Verfügung gestellt werden, und wird erstmals vom renommierten deutschen R.I.F.E.L.-Institut durchgeführt. Die LCA wird zukünftige Ausgaben der Umfrage regelmäßig erstellen.
Info: www.rifel-institut.de