Das ifo Institut erhebt im Auftrag der Messe München die Umwegrentabilität der Messen und Kongresse am Standort München. Diese ist seit der letzten Untersuchung um 25 Prozent gestiegen. Die aktuelle Studie zur Umwegrentabilität bilanziert die ökonomischen Effekte der Messe München für die Stadt München, die Region und das Land. Die wesentlichen Parameter Kaufkraft, Steuereinnahmen und Arbeitsplätze wuchsen zweistellig. „Die Bedeutung der Messe München als Wirtschaftsfaktor für Stadt, Land und Bund zeigt die aktuelle ifo-Studie zur Umwegrentabilität. Jeder Euro, der bei der Messe München (MMG) umgesetzt wird, induziert zehn Euro Umsatz bundesweit, in der Hotellerie und Gastronomie, bei Messebauern, Taxiunternehmern, Verkehrsträgern, Reinigung, Bewachung und Handwerksbetrieben”, sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. „Im Rekordjahr 2019 induzierte die Messe München bundesweit sogar 4,31 Mrd. Euro Umsatz. Allein die bauma, die größte Messe der Welt, sorgte für einen Umsatz von 1,55 Mrd. Euro. Mit Blick auf die Beschäftigung schuf die Messe München im Rekordjahr über 35.000 Arbeitsplätze und sorgte für ein Steueraufkommen von 846 Mio. Euro.“
Für die aktuelle Studie hat das ifo Institut für Wirtschaftsforschung 2019 die direkten und indirekten Folgewirkungen der Münchner Messen und Kongresse zum vierten Mal ermittelt. Dabei werden die ausgelösten Umsätze und Steuern erfasst sowie die Zahl der vom Messe- und Kongressgeschäft abhängigen Erwerbstätigen berechnet. Betrachtet wurde der Zeitraum von 2016 bis 2019. Die Ergebnisse der Studie gelten für ein Veranstaltungsjahr mit einem durchschnittlichen Messeprogramm. Aussteller und Besucher der Münchner Messen und Kongresse induzieren jedes Jahr durchschnittlich bundesweit einen Gesamtumsatz von 3,29 Mrd. Euro. Rund 80 Prozent dieser Kaufkrafteffekte entfallen auf München (1,77 Mrd. Euro) und Bayern (0,83 Mrd. Euro exklusive München). Im Vergleich zur letzten ifo-Studie aus dem Jahr 2013 (2,63 Mrd. Euro) stiegen die bundesweit induzierten Umsätze um 25 Prozent. Betrachtet man allein München erhöhten sich die induzierten Umsätze sogar um 28 Prozent. „Das liegt an der gestiegenen Internationalität der Besucher und Aussteller, die durch längere Aufenthalte sowie höhere Ausgaben für Gastronomie und Einkäufe insbesondere in München für erhöhte Ausgaben sorgen“, so Horst Penzkofer, der Studienleiter vom ifo Institut.
Mit einem induzierten Gesamtumsatz von 3,29 Mrd. Euro schafft die Messe München bundesweit 27.294 Arbeitsplätze. Auch hier entfallen 83 Prozent der Arbeitsplätze auf München (16.361) und Bayern (6.281 exklusive München). Seit der letzten Untersuchung des ifo Instituts 2013 schuf die Messe München damit 2.900 Arbeitsplätze zusätzlich.
Damit geht auch eine entsprechende Zunahme des Steueraufkommens einher. Mit 646 Mio. Euro ist das deutschlandweit induzierte Steueraufkommen seit der 2013er-Studie (490 Mio. Euro) um 32 Prozent gestiegen. Blickt man nur auf München sind es sogar 38 Prozent. Aufgrund der Steuergesetze entfällt der Großteil der Steuern auf den Bund und die übrigen Bundesländer (396 Mio. Euro), während in Bayern 217 Mio. Euro und in München 33 Mio. Euro verbleiben.
Als Veranstalter von Messen und Kongressen ist die Messe München GmbH von der Corona-Pandemie unmittelbar und hart getroffen. Seit März finden keine Events mehr statt. „Wir rechnen im Moment mit Umsatzverlusten von bis zu 230 Mio. Euro in 2020“, so Klaus Dittrich. „Die Formel 1:10 gilt leider auch im negativen Sinn, d.h. der Gesamtwirtschaft gehen allein durch diese Absagen der Veranstaltungen in München bis zu 2,3 Mrd. Euro verloren.“
Info: www.messe-muenchen.de
(Grafik: ifo Institut/Messe München)