Bei den Verhandlungen über die Reduzierung der Personalkosten bei der Deutschen Messe AG konnten IG Metall, Betriebsrat und Messe-Vorstand nun eine Einigung erzielen. Die wesentlichen Kernpunkte sind eine Reduzierung der Belegschaft von 740 auf 525 Mitarbeitern bis 2027, Kurzarbeit in 2021, die Einführung einer 30- Stunden-Woche ab 2022, der Entfall übertariflicher Leistungen, Einschnitte bei den Führungskräften sowie ein „Besserungsschein“ für den Fall, dass sich das Messegeschäft schneller erholen sollte, als im Businessplan des Vorstands prognostiziert. Der Personalabbau soll primär durch natürliche Fluktuation, Freiwilligen-Programme und Altersteilzeitverträge erzielt werden. Zudem sind Umqualifizierungen für Beschäftigte vorgesehen, deren Aufgaben durch die zukünftig geringere eigene Wertschöpfung wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen sind als letzte Maßnahme nicht ausgeschlossen. Für die dann 525 Mitarbeiter gilt eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2030.
Der Vorstand der Deutschen Messe AG hatte zuvor dem Aufsichtsrat das Zukunftskonzept „Deutsche Messe 2027“ vorgestellt. Mit dem Konzept reagiert die Messegesellschaft auf die Umsatz- und Ergebnisrückgänge infolge der Corona-Krise. Das Konzept fokussiert künftig noch stärker auf Vertrieb, Neugeschäft und hybride Messeformate. Gleichzeitig sind erhebliche Einsparungen bei Sach- und Personalkosten vorgesehen und notwendig. „Wir sind inmitten der größten Krise der Messe- und Eventbranche“, sagte dazu Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstandes, Deutsche Messe AG. „Sowohl die Nachfrage nach Messebeteiligungen als auch die Geschäftsreisetätigkeit wird voraussichtlich noch auf Jahre unter dem Vor-Corona-Niveau liegen. Daher müssen wir verstärkt auf neue Messeformate setzen und unsere Kosten zwingend an die geringeren Umsätze anpassen.“
Über das Zukunftskonzept der Deutschen Messe hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat in seiner auch mit dem Jahresabschluss 2020 und der Verschmelzung von Tochtergesellschaften der Deutschen Messe. Für dieses Jahr wird ein Umsatz in Höhe von 95 Mio. Euro erwartet bei einem Ergebnis von minus 103 Mio. Euro. Die Fachausstellungen Heckmann GmbH (FH) als auch die Deutsche Messe Technology Academy GmbH (DMTA) werden rückwirkend zum 1. Januar 2020 auf die Muttergesellschaft Deutsche Messe AG zu jeweils 100 Prozent verschmolzen.
Info: www.messe.de