Jörg Lehmann von der Agentur Ideenherd setzt seit 15 Jahren auf eigene Software-Entwicklungen – auch bei seiner Eventplattform.
BlachReport: Sie sind gleichzeitig Entwickler und Nutzer einer Eventplattform. Warum?
Jörg Lehmann: Seit rund 15 Jahren setzen wir auf eigene Software-Lösungen, die inhouse für Event-Produktionen entwickelt wurden und werden. Markt und Kunden haben das so gefordert beziehungsweise haben etwas gewollt, was es oft nicht gab. Das führte dann in unserem Unternehmen zu eigenen Software-Entwicklungen und -Produkten. Natürlich verlief das nicht immer linear. Zwischendurch sind wir auch einmal komplett neu gestartet, um aktuelle Sicherheitsanforderungen für Auftraggeber wie Volkswagen zu integrieren. Gestartet sind wir damals mit einer Applikation für Event- und Teilnehmermanagement, die überwiegend für Automotive-Events genutzt wurde – nicht nur von uns, sondern auch von anderen Agenturen und Unternehmen. Später haben wir dann das Tool erweitert, um auch das Thema Akkreditierung zu integrieren. Der nächste Step führte zur Einbettung von Modulen wie einem Terminmanagement und ganz aktuell zu einem integrierten Streaming-Portal. Letzteres haben wir beispielsweise erst kürzlich für eine große Versicherung genutzt, die den kompletten Event auf unserer All-in-one-Plattform abbildete.
BlachReport: Haben Sie Erfahrungen mit anderen Plattformen gesammelt?
Jörg Lehmann: Erfahrungen im Detail nicht, aber wir haben uns natürlich mit den Marktangeboten beschäftigt beziehungsweise mit anderen Anbietern ausgetauscht.
BlachReport: Wie lässt sich Ihre Eventplattform einsetzen? Gibt es Lizenz- oder Abo-Modelle?
Jörg Lehmann: Wir bieten sowohl die Projekt-Lizenz als auch Abo-Modelle, in denen Kunden das System komplett selbst administrieren. Optional bieten wir allen Kunden neben dem Softwaresystem auch immer das komplette Dienstleistungsspektrum an.
BlachReport: Was kann die Plattform?
Jörg Lehmann: Wie schon kurz angerissen: All-in-one-Plattform heißt bei uns, das optionale Zusammenspiel von Teilnehmermanagement, Akkreditierung, Terminmanagement, Streaming und Eventmanagement. Ein zentrales Cockpit bildet dabei alle relevanten Kennzahlen ab. Der neueste Baustein ist Corona-bedingt unser Streaming-Portal, das fast allen Variationen von hybriden Events gerecht wird. Features sind beispielsweise Vernetzungsoptionen und Matchmaking, öffentliche und persönliche Chats, Workshops, Teilnehmerhandling und Interaktionen wie Voting und Q+A. Nur die Nachbildung virtueller Räume haben wir nicht verfolgt. Wir sehen darin keinen wirklichen Nutzen, eher einen erheblichen Kostentreiber.
BlachReport: Für welche Veranstaltungsformate und -größen ist Ihre Eventplattform skalierbar?
Jörg Lehmann: Prinzipiell gibt es keine Limits bezüglich Teilnehmeranzahl oder Veranstaltungsformaten.
BlachReport: Welche Rollen spielen die Themen Datenschutz und Informationssicherheit?
Die haben bei uns schon immer einen sehr hohen Stellenwert. In allen Unternehmen stehen diese Themen zunehmend im Fokus. Sämtliche Informationen, die wir im Rahmen von Projekten erhalten oder erheben, sind maximal zu schützen. Als Unternehmen sind nach ISO27001 durch Dekra Certification sicherheitszertifiziert – TISAX AL.3, wie man so schön sagt, einem von der Automobilindustrie definiertem Standard. Alle deutschen Autohersteller verlangen von ihren Geschäftspartnern seit vielen Jahren dieses Sicherheitslabel.
BlachReport: Sind Support und Schulung für die Anwender Ihrer Eventplattform gewährleistet?
Jörg Lehmann: Es gibt bei uns Schulungen und Support für unsere ‚Software as a Service Kunden‘. Eine technische Hotline steht ebenfalls zur Verfügung.
BlachReport: Welche Hardware-Voraussetzungen gibt es für die Nutzung Ihrer Eventplattform? Sind auch mobile Anwendungen möglich?
Jörg Lehmann: Spezielle Hardware-Voraussetzungen gibt es nicht. Die Anwendung läuft webbasiert mit Hosting bei zertifizierten Partnern mit Servern in Deutschland oder Europa. Mobile Anwendungen sind beispielsweise unsere Akkreditierungs-App, die mit mobilen Devices Teilnehmer via QR auf einem Event erfassen oder Produkte, wie Fahrzeuge, die via iPad übergeben und übernommen werden.
BlachReport: Wer nutzt die Plattform?
Jörg Lehmann: Neben dem Volkswagen Konzern mittelständische Unternehmen wie die Hoffmann SE, Verbände wie der Arbeitgeberverband Braunschweig, Kommunen wie die Stadt Wolfsburg, Medienunternehmen wie die Funke Mediengruppe oder die Industrie wie Uniper.
BlachReport: Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.