Annette Jenzsch und Carsten Stöckl von stage for comms über die Weiterentwicklung der Markenkommunikation, die künftige Rolle von Kommunikation im Raum und den Möglichkeiten digitaler Plattformen. Und was hat MA.X damit zu tun?
BlachReport: stage for comms hat seinen Ursprung bei VRPE und damit in der Kommunikation im Raum. Was war der Anlass für die Gründung von stage for comms?
Annette Jenzsch: Die Entwicklung ging bei VRPE schon seit langer Zeit ganz klar vom Messebau zur ganzheitlichen Markenkommunikation. Insofern war bei VRPE die Verbindung von Exponaten und Showrooms mit Interaktivität und Digitalisierung schon lange ein Thema beziehungsweise ein fester Bestandteil in der Schaffung von Markenerlebnissen. Diese Entwicklung bleibt nicht stehen, sondern muss als Prozess gesehen werden. Insofern sind bei uns digitale Erlebnisse nicht mehr wegzudenken. Auf der anderen Seite bleiben physische Begegnungen wichtig – was wir gerade in den Zeiten der Pandemie schmerzlich vermisst haben. Reine Messeauftritte, wie wir sie früher kannten, werden aber auf Dauer nicht mehr ausreichend sein. Darum begleiten wir unsere Kunden seit Jahren auf dem Weg zu neuen Kommunikationsmöglichkeiten und haben dabei eine Menge über die Digitalisierung und eine intelligente Datengewinnung beziehungsweise -verarbeitung gelernt, was wir anwenden wollen und müssen. Themen wie Reichweite, Effizienz und Messbarkeit rücken dabei automatisch in den Fokus. Markenerlebnisse werden daher bei uns ‚smart‘ konzipiert, um den gewünschten Mehrwert durch Verknüpfung von Markenauftritten mit anderen Marketingtools zu erreichen. Zudem schaffen wir Möglichkeiten zur Auswertung und zur Personalisierung. Dabei bleiben wir aber bei unseren Basics – wollen also für unseren Kunden die bestmöglichen Services anbieten.
So – und jetzt komme ich zu stage for comms. Zentrales Element für Live-Marketing ist für uns MA.X., eine digitale Plattform für integrierte Markenkommunikation, die alle Bedürfnisse für die moderne Markenführung zentral, nachhaltig und digital erfüllt. Für die Entwicklung brauchten wir einen Partner, der gemeinsam mit uns eine zukunftsfähige und kundenorientierte Systemlandschaft gestaltet und dafür einiges mitbringt: langjährige Erfahrungen mit Softwareentwicklung, Cloud-Technologie und Webanwendungen und gleichzeitig auch noch mit den Anforderungen an die Markenkommunikation vertraut ist. Mit Carsten Stöckl ist dann in vielen Gesprächen die gemeinsame Idee zur Gründung von stage for comms entstanden – und zwar bewusst als eigenständige Firma mit gemeinsamen Roots, aber auch mit viel Potential jenseits der klassischen Markenkommunikation. So viel zur Geschichte.
BlachReport: Wer sind die handelnden Personen?
Annette Jenzsch: Erfolge entstehen im Team, geschäftsführende Gesellschafter sind Carsten Stöckl und ich.
Carsten Stöckl: Unsere Interessen passen optimal. Annette Jenzsch ist eine ausgewiesene Expertin für Kommunikation im Raum mit großer Affinität zu digitalen Themen, ich bin ein Informatiker und IT-Experte mit 20-jähriger Erfahrung in der digitalen Transformation, der sich für Marken und Kommunikation begeistert. Gemeinsam wollen wir bei stage for comms Produkte und Anwendungen entwickeln, die die Möglichkeiten beider Welten vereinen.
BlachReport: Gibt es Ergänzungen und Überschneidungen zwischen beiden Unternehmen?
Annette Jenzsch: Grundsätzlich ist stage for comms keine Line Extension von VRPE, sondern eigenständig. Ziel ist es, Produkte auch für andere Branchen und Agenturen zu entwickeln. Aber natürlich gibt es dabei Überschneidungen. Zum Beispiel arbeiten wir gerade für drei bestehende Kunden an der Entwicklung digitaler Plattformen.
Carsten Stöckl: Es gibt sowohl gemeinsame Projekte als auch Synergien. Unsere Idee zur Entwicklung einer digitalen Plattform für die Markenkommunikation führte zu stage for comms. Startprojekt war
die Entwicklung der Software BASE.4, die dann die Basis für die digitale Plattform MA.X bildete. MA.X gibt es nur bei VRPE. Es handelt sich dabei um eine digitale Plattform für integrierte Marketingkommunikation. MA.X ist höchst flexibel, modular aufgebaut und sehr individuell nutzbar.
Annette Jenzsch: Als eigenständige und komplett unabhängige Softwarefirma wird stage for comms eigene Software-Projekte direkt mit Kunden durchführen und dafür die BASE.4 Technologie für die digitale Markenkommunikation nutzen. Das Portfolio von stage for comms reicht aber über digitale Plattformen hinaus. BASE.4 in Verbindung mit einem CMS ist auch für andere Anwendungsfälle wie Intranets, Extranets, zur Inhaltspflege und auch die Inhaltsverwaltung für unterschiedlichste Anwendungen geeignet.
Carsten Stöckl: Unser Spektrum reicht von der individuellen Erstellung von Mobil- und Web-Apps sowie anderen Anwendungen über Cloud-Technologien und -Services bis zu Consulting, Projektmanagement, Beratung und Konzepterstellung für Digitalisierungsprojekte und den Einsatz beziehungsweise die Auswahl zukunftsträchtiger Technologien. Das kann zum Beispiel auch der Einsatz von KI und Bigdata für eine automatische Objekt- und Bilderkennung mit Verschlagwortung sein.
BlachReport: Was sind Fokus und Positionierung von stage for comms?
Carsten Stöckl: Wir positionieren uns als ein kompetenter Partner für innovative und nachhaltige IT-Lösungen, der die disruptiven Veränderungen in den Bereichen IT, Sales, Kommunikation und Services begleitet beziehungsweise ermöglicht.
BlachReport: Stage for comms ist Technologie-Partner und -Lieferant für die digitale Plattform MA.X. Was ist MA.X?
Annette Jenzsch: MA.X ist unsere digitale Plattform für die integrierte Markenkommunikation – also ein leistungsfähiges Tool für die moderne Markenführung, die alle Bedürfnisse zentral, nachhaltig und digital erfüllt. Wir setzen dabei den Schwerpunkt auf Erlebnisse und deren Authentizität sowie auf konkrete Mehrwerte für alle Nutzer. Damit wollen wir MA.X zum Dauertreffpunkt von Marken im virtuellen Raum sowie zum ‚Digital Twin‘ von Showrooms, Messeständen oder Veranstaltungen machen. Für den Besucher ist MA.X eine Erlebnisplattform zur Teilnahme an Messen und Events, auf der ihm Themen und Produkte nachhaltig erklärt werden und er die Möglichkeit für persönliche Kontakte bekommt, und für unsere Kunden sowohl ein Content Hub als auch ein KPI/Leads-Tool.
Carsten Stöckl: Grundlage dafür ist unser Produkt BASE.4 mit seinem CMS, welches einen ‚Headless-Ansatz‘ verfolgt, so dass Daten und Inhalte strukturiert verwaltet werden und über eine eigene
Schnittstelle beziehungsweise API für die Verwendung auf Websites und Mobile Apps geeignet ist. MA.X wurde auf Grundlage von BASE.4 mit CMS auf die Anforderungen von VPRE zugeschnitten und individualisiert. MA.X ist hochflexibel und kann entsprechend an alle Kundenanforderungen individuell angepasst werden, wird ständig erweitert und ausgebaut.
BlachReport: Welche Kunden und Zielgruppen nimmt stage for comms ins Visier?
Annette Jenzsch: Agenturen und Unternehmen, die BASE.4 für die digitale Markenkommunikation respektive digitale Plattformen nutzen wollen.
Carsten Stöckl: Wir nehmen unsere Zielgruppen branchenunbhängig in den Fokus und orientieren uns an den aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung.
BlachReport: Digitalisierung in Marketing und Kommunikation sind das Gebot der Stunde. Welche Erwartungen haben Sie an die Weiterentwicklung in diesem Segment?
Carsten Stöckl: Ich sehe das natürlich aus zwei Blickwinkeln. Als Firmengründer habe ich große Erwartungen an die Weiterentwicklung und den Bedarf in diesem Segment. Als Informatiker sehe ich die Möglichkeiten für Gestaltung und Umsetzung. Als Beispiel: Viele Anwender verlagern gerade das, was vorher eine haptische Wirkung hatte, jetzt sozusagen eins zu eins in digitale Welten. Das scheitert oft an fehlender Authentizität und am schwachen Erlebnis. Einen Ersatz für Messen und Events kann man so nicht erreichen, sondern muss sich an der Schaffung von Mehrwerten und Synergien orientieren – und zwar für alle Stakeholder.
Annette Jenzsch: Unser Experte und Stratege Vincent Bénard hat langjährige Erfahrung im Bereich Markeninszenierung und Markenkommunikation und das auf beiden Seiten: aus seiner Tätigkeit für Agenturen und aus Positionen bei Airbus und dem Europäischen Patentamt. Seit 2015 ist er bei VRPE. Vincent Bénard hat in einem White Paper die Überlegungen zum Thema Live-Marketing 4.0 zusammengefasst. Das White Papier wurde gerade veröffentlicht. Legt man dieses White Paper zugrunde, dann befinden wir uns aktuell in einer Phase, in der digitale und analoge Welten miteinander verschmelzen und wir uns auf dem Weg zu einem Live-Marketing 4.0 befinden. Das bedeutet eine integrierte Markenkommunikation – seamless, nachhaltig, personalisiert, menschenzentriert und mit Erlebnissen über alle Touchpoints hinweg. Man betrachtet dabei nicht mehr isoliert die einzelnen Elemente wie Messe, Showroom, Event oder Social-Media-Kanäle, sondern die Integration aller Maßnahmen mit Fokus auf Inhalte, Daten und Dienste frei von räumlichen und zeitlichen Limitierungen. Alle Akteure kommunizieren miteinander, der Content ist vor, während, nach einer Veranstaltung verfügbar, nicht ausgestellte Produkte sind ‚erreichbar‘, ausgestellte Produkte mit einer zusätzlichen Infoschicht angereichert. Live-Marketing 4.0 ist mehr als eine Philosophie: Es ist ein konkreter Ansatz, aus andauernden und neuen ‚Problemen‘ in der Marketingkommunikation eine Chance zu machen.
BlachReport: Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.