Start Venues Estland verzeichnet Trend zu nachhaltigen Teambuilding-Events

Estland verzeichnet Trend zu nachhaltigen Teambuilding-Events

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Estland bietet als auch als relativ kleines nordosteuropäisches Land – bei einer Bevölkerung von nur 1,3 Millionen – immer genug Platz für Besucher: Tatsächlich sind rund 70 Prozent des Landes von Wäldern und Torfmooren bedeckt. Das bedeutet auch, dass in dem „grünen“ Land die Gäste die Möglichkeit haben, reines Wasser und frische Luft zu erleben. Esten, die naturverbunden sind, legen großen Wert auf ihre Ökologie und bieten somit auch viele Möglichkeiten für nachhaltige Meetings und Aktivitäten. Gleichzeitig ist Estland international als eine der digital fortschrittlichsten Gesellschaften der Welt bekannt: Die Einheimischen sind es gewohnt, fast alles online und papierlos zu erledigen und das kostenlose WLAN zu nutzen, das fast überall verfügbar ist.

Im vergangenen Jahr sind gleich sieben Orte in Estland – drei Städte, zwei Inseln, ein Landkreis und ein Nationalpark – in die Liste der nachhaltigen Top 100 Reiseziele 2020 aufgenommen worden. Der Wettbewerb „Sustainable Top 100 Destinations“ zeichnete die Inseln Hiiumaa und Saaremaa, die Städte Pärnu, Rakvere und Tartu, den Landkreis Järva und den Nationalpark Lahemaa, der zwischen den Landkreisen Harju und Lääne-Viru aufgeteilt ist, aus.

Organisatorisch ist die Durchführung von Veranstaltungen in Estland dabei denkbar einfach: Als Schengen-Land erweist sich die Einreise aus Deutschland als unproblematisch, die Währung ist der Euro und die englische Sprache weit verbreitet. Bei der Auswahl der richtigen Veranstaltungsorte, Unterkünfte und lokalen Partner hilft Visit Estonia.

Ein in den vergangenen Jahren deutlich zunehmender Trend sind Business-Events mit Fokus auf CSR (darunter auch Microsoft) und Corporate Volunteering. Ein Beispiel liefert die Agentur Orangetime, die für das Unternehmen Helmes einen Sommertag in einer Gemeinde Estlands organisiert hat – mit Aufräumaktion in einer Schule und Baumpflanzaktionen.

Mit Corporate Volunteering wird allgemein die Förderung gesellschaftlichen Engagements von Mitarbeitern bezeichnet, die damit stellvertretend für ihr Unternehmen zu Nachhaltigkeit und Gemeinnutz beitragen. Corporate Volunteering unterstützt als Gruppen-Incentive oder Teamevent die Entwicklung sozialer Kompetenz bei den Teilnehmern, sorgt für ein „Wir-Gefühl“ und stärkt die Bindung zum Veranstalter. In dieser Hinsicht spielt Estland eine globale Vorreiterrolle: Der jährliche World Cleanup Day wird von der in Estland ansässigen „Let’s Do It World“ organisiert, ist heute mit Abstand das größte bürgerliche Umweltprojekt der Welt und konnte im Jahr 2020 elf Millionen Teilnehmer aus 164 Ländern verzeichnen.

Corporate Social Responsibility-Programme in Estland können Unternehmen dabei unterstützen, ihre Mitarbeiter in einem örtlichen Tierheim helfen zu lassen, bei einer estnischen Food Bank zu arbeiten oder an einer Aufräumaktion teilzunehmen. Auch Unterstützungen für lokale Wohltätigkeitsorganisation oder die Organisation einer Sportveranstaltung für Kinder ist möglich. Aufforstungsaktionen spielen in dem grünen Land natürlich eine große Rolle: Mit den gepflanzten Bäumen lassen sich CO2-Emissionen ausgleichen und einen positiven Beitrag für das Klima leisten.

Baumpflanzaktionen sind von April bis Oktober möglich, wenn das Wetter gut ist und der Boden weich genug zum Graben. Davor, dabei und danach bieten sich viele Möglichkeiten, die wildere Seite der Landschaft des Landes kennenzulernen. Estland liegt bei der Waldbedeckung, also dem Anteil der Waldfläche am Festlandgebiet, nach Finnland, Schweden, Slowenien und Lettland an fünfter Stelle in Europa.

Estnische Landschaft (Foto: Visit Estonia)

Nach der Pflanzaktion gibt es ein Picknick in der Natur, mit dem Team und eventuell sogar mit den Familien der Teilnehmer. Als Ergänzung zu solchen Aktionen bieten sich dann geführte Pilz- und Beerensammeltouren an. Die Touren werden entweder von einem Naturforscher geleitet, der den Teilnehmern die lokale Flora und Fauna vorstellt, oder von einem professionellen Koch, der die Gruppen zu den besten Beeren und Speisepilzen führt und ihnen vermitteln kann, wie man deren Aromen hervorhebt. Die beste Pilzsammelsaison in Estland ist von Anfang August bis zur ersten Hälfte des Oktobers ist. Waldbeeren – Moltebeeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren, Krautbeeren und dergleichen – gibt von Juni bis zur ersten Septemberhälfte.

Einen Workshop über Naturstrohhalme können Teilnehmer auf Saaremaa belegen, der größten Insel Estlands. Dieser bietet seinen Teilnehmern praktische Erfahrungen im Bereich nachhaltiger Materialien. In diesem Fall handelt es sich um den natürlichen Trinkhalm, der aus dem in den Küstengebieten der Insel wachsenden Schilf gewonnen wird. Von Natur aus stark, wasserfest und schnell nachwachsend, sind diese natürlichen Strohhalme eine chemiefreie Alternative zum Plastikhalm. In dem ein- bis zweistündigen Workshop erfahren die Teilnehmer alles über die Anlage und den Prozess der Vorbereitung zur Nutzung. Es besteht sogar die Möglichkeit, Brandings mit Namen oder Firmenlogo auf die Strohhalme zu bringen.

Bei dem Besuch eines Upcycling-Studios können die Mitarbeiter estnischen Modedesignern begegnen, die sich in den letzten Jahren ebenfalls vermehrt mit dem Nachhaltigkeitsaspekt beschäftigt haben. Sie erfahren und erleben dort beispielsweise, wie 40 Jahre alte Armeezelte als Mäntel und Jacken zu neuem Leben erweckt werden. Oder wie eine bekannte Upcycling-Designerin, Reet Aus, bei der Herstellung jedes ihrer Kleidungsstücke durchschnittlich 75 Prozent weniger Wasser und 88 Prozent weniger Energie verbraucht.

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