Start Digital Mobiles Blockchain-​Ticketing bei der UEFA EURO 2020

Mobiles Blockchain-​Ticketing bei der UEFA EURO 2020

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Die UEFA EURO 2020 ist in diesem Jahr erstmals über mehrere Länder hinweg veranstaltet worden. Überwiegend mobile Tickets wurden bei dem Fußballturnier eingesetzt. Ermöglicht wurde dies durch die Zusammenarbeit der UEFA mit SecuTix Solutions bei der Verteilung von fast einer Millionen mobiler Karten über die mit Blockchain-Technologie ausgestattete App „UEFA EURO 2020 Mobile Tickets“ .

Die UEFA EURO 2020 fand an elf Veranstaltungsorten in zehn Ländern, in vier Zeitzonen, mit mehreren verschiedenen Sprachen, Gesetzgebungen, Mehrwertsteuersätzen und über sieben verschiedene Anbieter von Zugangskontrollen statt. Es wurde ein agiles, digitales System benötigt, um auf die unterschiedlichen lokalen Corona-Beschränkungen, Spielortswechsel, unterschiedliche Stadionkapazitäten und die sich ständig ändernden Reisebeschränkungen zu reagieren.

Laut SecuTix habe sich gezeigt, dass sich Fans aus allen demographischen Schichten gut an die Umstellung auf das mobile Ticketing angepasst haben. Für die größeren Spiele in Wembley hatten mehr als 95 Prozent der Zuschauer in der Arena mobile statt gedruckte Papier-Tickets. Mehr als 860.000 Benutzer hatten sich in der mobilen App registriert, und 60 Prozent der Karten wurden innerhalb von nur einer Stunde nach der Verteilung auf die App heruntergeladen.

Die UEFA EURO 2020-App generierte dabei ein verschlüsseltes Ticket für Android- und iOS-Smartphones, das vollständig rückverfolgbar war. Dies elemenierte das Risiko von Fälschungen und vereinfachte gleichzeitig den Prozess der Übertragung. Mit der App konnten Fans mit Eintrittskarte jederzeit sicher ein Ticket herunterladen, übertragen, behalten oder einem Gast zuweisen. Die App wurde vollständig in elf Sprachen übersetzt und ermöglichte es den Käufern, insgesamt 560.000 Tickets an ihre Gäste oder Bekannte zu übermitteln.

Die App habe wesentlich dazu beigetragen, den Zustrom der Fans in die Stadien zu steuern und so für Sicherheit und Effizienz zu sorgen, sagt Philippe Margraff, Head of Revenue Operations bei der UEFA. „Wir haben die App für die EURO um eine neue Timeslot-Funktionalität erweitert, die beim Zugang zum Stadion sichtbar ist. Dies ermutigte die Fans, nicht alle gleichzeitig im Stadion anzukommen, sondern ihren Einlass auf 30-Minuten-Zeitfenster innerhalb der drei Stunden vor dem Anpfiff, wenn die Tore geöffnet wurden, zu staffeln.“ Damit sollte vor allem versucht werden, Kontakte zu minimieren, bevor die Zuschauer im Stadion Platz genommen hatten, um somit eine korrekte soziale Distanzierung zu gewährleisten.

Die App wurde weiterhin um das Handling von Hospitality-Tickets erweitert, so dass Mitarbeiter an einem Empfangsschalter registrieren konnten, dass ein Hospitality-Armband für den Premium-Lounge-Zugang ausgegeben wurde.

Eines der spannendsten Erkenntnisse an der mobilen Ticketing-Lösung, meint Caspar Fall, SecuTix Senior Project Manager, „ist, dass wir einen genaueren Blick darauf werfen konnten, was in verschiedenen Veranstaltungsorten wie funktioniert. In München zum Beispiel schien die Einhaltung der Zeitfenster besonders hoch zu sein“, sagt Fall,  „und wir können dies anhand der von uns gesammelten mobilen Ticketaktivierungsdaten erkennen, so dass wir genau wissen, wann jeder Fan im Stadion ankommt“ .

Diese Echtzeit-Analyse der Menschenmenge kann für die Betreiber von Veranstaltungsorten von großer Bedeutung sein. Da die App zurückmeldet, wenn das Ticket am Stadioneingang aktiviert wird, konnte erkannt werden, wie viele Fans die einzelnen Eingänge des Außengeländes betreten haben und sogar wie viele Tickets jeder Ordner am Außengelände in Echtzeit aktiviert hat.

Mit 2.500 Beacons, die in elf Stadien eingesetzt werden sollten, unterstützten die UEFA-Mitarbeiter die Teams vor Ort bei der Konfiguration und dem Betrieb der Hardware, die für die Aktivierung der mobilen Tickets bei Ankunft der Fans in den Stadien erforderlich ist. Die UEFA, so Fall, „hat die Spielstätten sehr gut darin geschult, mit den Beacons zu arbeiten, um die Eintrittskarten zu aktivieren, und bereits nach den ersten Spielen konnten sie die Spielstätten in die Lage versetzen, das System autonom zu betreiben, mit einer Hotline, die sich um alle Probleme am Spieltag kümmert. Die Zahl der Anrufe, die wir erhielten, war überschaubar gering. An den meisten Veranstaltungsorten war es ein völlig fehlerfreier Betrieb.“

Außerdem hat die App die Kommunikation mit den Fans unterstützt. Die Backend-Technologie ermöglichte es, gezielte Push-Benachrichtigungen und wichtige Sicherheitsmeldungen an die Fans im Vorfeld des Spiels und bei ihrer Ankunft im Stadion zu senden. So konnte die UEFA beispielsweise die Fans über die Reisebeschränkungen oder die lokalen Bestimmungen informieren. Während des Turniers wurden mehr als 300 Kampagnen verschickt, an manchen Tagen gab es mehr als 100.000 Benachrichtigungen.

Während der K.O.-Phase des Turniers nutzte die UEFA das System, um bestimmte Zielgruppen anzusprechen, nachdem sich jede Mannschaft für das nächste Spiel qualifiziert hatte. Die UEFA konnte an Fans adressieren, die ihre  „Follow my Team“-Tickets vor dem Turnier storniert hatten, und ihnen eine vorrangige Verkaufsphase für Spiele der K.O.-Phase anbieten. Außerdem konnte denjenigen Fans, deren Tickets in früheren Verkaufsphasen aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen des Stadions storniert wurden, frühzeitig Karten angeboten werden. Alle verbleibenden Tickets gingen dann in den freien Markt. All dies wurde durch die zielgerichteten Vertriebsmöglichkeiten von SecuTix möglich gemacht.

„Der Verkauf an Fans erfolgt in der Regel in enger Zusammenarbeit mit den nationalen Fußballverbänden, die über die Verkaufsregeln an ihre Fans entscheiden“, erklärt Fall. „In einigen Fällen mussten die Verkäufe in Zusammenarbeit mit den Verbänden spezieller auf die Reisebeschränkungen abgestimmt werden, zum Beispiel um in England lebende italienische Fans für den Verkauf zu gewinnen, da Italiener aus Italien selbst nicht kurzfristig nach Großbritannien reisen konnten.“

Jeder Verband konnte wählen, wie viele Tickets jeder Fan kaufen konnte. Ein Modell für dieses Turnier war, dass die UEFA einmalige Zugangscodes in großen Mengen generierte und an die Verbände schickte, die dann entschieden, an welche Fans sie weiterverteilt wurden. Diese Zugangscodes wurden dann in ein Verkaufsportal bereitgestellt, das es den Fans ermöglichte, bestimmte Spiele im Rahmen bestimmter Fan-Quoten zu kaufen. Alle Rückgaben oder Tickets, die während des Turniers verfügbar wurden, wurden schnell in das Verkaufsportal eingespeist und einfach auf Mobiltelefone weiterverteilt.

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