Start Business Branchenverbund kritisiert aktuelle MPK-Beschlüsse

Branchenverbund kritisiert aktuelle MPK-Beschlüsse

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Vertreter der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft haben die Ergebnisse der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) bezüglich der Corona-Schutzmaßnahmen kritisiert. Die Fortsetzung der Corona-Schutzmaßnahmen durch die aktuellen Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz zementierten das Veranstaltungsverbot, heißt es dazu aus dem Zusammenschluss zahlreicher Branchenverbände und -initiativen.

Eine 2G-Plus-Regel bei Messen und Wirtschaftsveranstaltungen habe zur Folge, dass 30 bis 40 Prozent der internationalen Aussteller und Teilnehmer nicht anreisen könnten. Denn sie kämen zum Beispiel aus Asien und ihre Impfstoffe sind in der EU nicht anerkannt.

Nahezu alle Veranstaltungen sind laut Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft storniert. Es gebe folglich für die Eventindustrie keinerlei wirtschaftliche Erholung durch eigenes Geschäft. „Keine Veranstaltungen, keine Aufträge. Die Corona-Maßnahmen der Regierung machen Veranstaltungen auf lange Sicht so gut wie unmöglich; Besucher sind stark verunsichert und Veranstalter haben keinerlei Planungssicherheit. Die sechstgrößte Branche kollabiert. Es ist schlichtweg unglaublich, dass der Bundesfinanzminister in dieser Lage dringend benötigte Hilfsprogramme kürzt, obwohl die vorgesehenen Mittel bei weitem nicht ausgeschöpft sind. Ein deutscher Weltspitzensektor mit über 1,1 Millionen Arbeitsplätzen wird einfach geopfert“, meint Alexander Ostermaier, Mitglied des Vertreter-Rats der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft.

Für die Mitarbeiter in der Branche sei zudem katastrophal, dass zum März 2022 das Kurzarbeitergeld ausläuft. Zugleich würden Wirtschaftshilfen gestrichen, obwohl die Fördertöpfe voll seien.

„Mit dem Anstieg der Inzidenzen wurden auf Länderebene die Corona-Schutzmaßnahmen verschärft. Das führt faktisch zu einem Betätigungsverbot. Innerhalb weniger Tage hatten die Branchenunternehmen eine immense Stornowelle. Trotz der heiklen Faktenlage zeigt der jüngste Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, dass die angespannte Situation der Veranstaltungsbranche immer noch nicht berücksichtigt wird. In eigenen Publikationen musste die Regierung bereits eingestehen, dass zahlreiche langwierig entwickelte Hilfsprogramme schlicht nicht funktionieren. Es ist essentiell, dass die Regierungen in Bund und Ländern die Bedürfnisse des pandemiegeschädigten Wirtschaftszweigs in ihrer politischen Zielsetzung berücksichtigen. Eine Neuevaluierung und Umverteilung nicht funktionierender Hilfen wie zum Beispiel des Härtefallfonds sind notwendig“, sagt Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft. Der Verband hatte 2021 federführend die Organisation der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft übernommen.