Mit einem Markenwert von 52,4 Milliarden Euro ist Mercedes-Benz die wertvollste deutsche Marke, dicht gefolgt von Deutsche Telekom (51,9 Milliarden Euro). Newcomer Allianz Group landete auf Platz drei, die damit Volkswagen vom Treppchen stieß. Sieger nach Punkten im Markenstärke Index ist Porsche. Der diesjährige Aufsteiger ist die Marke Sixt, die um ganze 118 Prozent im Markenwert zugelegt hat und damit 19 Ränge gutmacht (Platz 69). Das ergab der Report „Brand Finance Germany 150 2022“, der die 150 wertvollsten deutschen Marken ermittelte.
Die Automotive-Branche macht den Löwenanteil im Markenwert aus, auf sie entfällt etwa ein Drittel des Gesamtwertvolumens der Marken im Germany 150 Ranking. Aber der Retail-Sektor ist auf dem Vormarsch, vornweg: Aldi (Platz 8) und Lidl (Platz 10). Neben Gewinner Mercedes-Benz sind mit Volkswagen (Platz 4), BMW (Platz 5) und Porsche (Platz 6) insgesamt vier deutsche Automarken in den Top 10. „Die Automotive-Branche bleibt mit Abstand der wichtigste Wertegenerator im Ranking und macht mit einem Gesamtmarkenwert von 165,1 Milliarden Euro 30 Prozent des Gesamtwertvolumens aus – auch wenn der Sektor im Vergleich zum Vorjahr absolut vier Prozent eingebüßt hat“, erklärt Ulf-Brün Drechsel von Brand Finance Deutschland.
Auch bei dem Markenstärke Index (BSI) geht eine deutsche Automarke als Gewinnerin hervor: Porsche landet auf Platz eins mit 85,1 von 100 möglichen Punkten im Markenstärke-Ranking und löst Vorjahressieger Audi ab, der sogar auf Platz 17 abrutscht. Bayer hingegen überrascht mit dem größten Wertezuwachs in der Markenstärke (+12,1 Punkte). Der zweite Platz im Markenstärke Index geht an die Lebensmittelmarke Knorr, Platz drei an die Marke Persil des Henkel-Konzerns.
Nach Automotive ist auch der Einzelhandelssektor auf dem Vormarsch. Der Retail-Sektor zieht stark an und glänzt mit einem Wertezuwachs von 76 Prozent. Auf ihn entfällt nun der zweitgrößte Anteil im Gesamtmarkenwert aller Marken im Ranking, nämlich 13 Prozent (74,5 Milliarden Euro).
„Die erstaunliche Performance der Einzelhandelsmarken lässt sich vor allem mit der Corona-Krise erklären. Durch die pandemiebedingten Einschränkungen konnten die Menschen weniger Dienstleistungen, wie Reisen, Konzerte oder Ähnliches, kaufen. Sie gaben stattdessen mehr Geld für Waren und Lebensmittel aus. Dadurch konnten die Einzelhandelsmarken ihre Markenwerte weiter steigern“, betont Drechsel.
Der internationale Mobilitätskonzern Sixt steigert seinen Markenwert um 118 Prozent und ist damit die am schnellsten wachsende deutsche Marke 2022. „Dank einer starken internationalen und konsequent kundenorientierten Wachstumsstrategie sowie der Digitalisierung seiner Produkte hat Sixt den Markenwert enorm gesteigert“, betont Drechsel. Der größte Markenverlierer ist Smart. Die deutsche Automarke verliert 46 Prozent an Markenwert und rutscht damit ganze 32 Ränge nach hinten, auf den vorletzten Platz des Rankings „Brand Finance Germany 150 2022“.
Zum Download des Reports „Brand Finance Germany 150 2022“ geht es hier.