Die HR- und Gehaltsstudie 2022 zur deutschen Veranstaltungswirtschaft von fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft und Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L.) ist ausgewertet. Phase 2 der Untersuchung startet in Kürze mit den Branchenbereichen Location, Catering, Technik, Ausstattung und IT. In der ersten Runde waren Eventagenturen, Messebauunternehmen und Eventabteilungen in Unternehmen befragt worden.
Im dritten Jahr nach Pandemiebeginn zeigt sich in der Veranstaltungswirtschaft tendenziell ein Zuwachs der Gehälter im Vergleich zum Vorkrisenniveau. So stiegen die Zahlungen bei den befragten Unternehmen für Projektmanager um 8,9 Prozent, bei Consultants um 7,3 Prozent, bei Office-Managern um 9,0 Prozent, bei Facharbeitern in der Fertigung um 7,5 Prozent und bei Lagerleitern um 7,1 Prozent.
Der Vergleich mit bundesdeutschen Durchschnittsgehältern von 2022 zeigt, dass sich die Veranstaltungswirtschaft im Gehaltsniveau hiervon nicht unterscheidet. Sie liegt teilweise etwas über dem Durchschnitt – zum Beispiel bei Office-Managern, Account-Managern und Lagerleitern – oder knapp darunter bei Consultants, Marketing- und HR-Managern.
Die befragten Unternehmen bieten flexible Arbeitszeitmodelle, die Möglichkeit zum Home-Office sowie attraktive Nebenleistungen wie Dienstmobiltelefon, Weiterbildungsmöglichkeiten, Mitarbeiter-Events, betriebliche Altersvorsorge, Firmenfahrzeug oder -fahrrad, Parkmöglichkeiten, Coaching, ÖPNV-Monatskarten, Bahncards und vieles mehr. Mit diesem breiten Spektrum an Nebenleistungen geben Eventagenturen und Messebauunternehmen ihren Beschäftigten wesentlich mehr als Eventabteilungen in der Industrie an.
Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern kommt auch in den Weiterbildungsmöglichkeiten zum Ausdruck. Die befragten Unternehmen gewähren durchschnittlich 2,6 Tage im Jahr für kaufmännische und 2,1 Tage für gewerbliche Beschäftigte. Die Weiterbildungskosten pro Person bewegen sich bei den befragten Unternehmen zwischen durchschnittlich 1.201 Euro pro Jahr im kaufmännischen und 993 Euro im gewerblichen Bereich.
Die Veranstaltungsbranche umfasst ein vielfältiges Berufsfeld. In der Studie wurden insgesamt 25 Skill-Positionen untersucht, die zuvor von einer Expertengruppe aus Branchenvertretern als relevant eingestuft wurden. Dabei zeigte sich, dass folgende Beschäftigungsbilder in allen untersuchten Unternehmenstypen im konzeptionellen und gewerblichen Teil am häufigsten sind: Projektmanager, Junior- und Seniorprojektmanager sowie Projektassistenten und -direktoren. In der Administration sind es Office-, Marketing-, HR- und Account-Manager sowie Assistenten der Geschäftsführung.
Die Veranstaltungsbranche ist ein junger Wirtschaftszweig. Der Altersdurchschnitt beträgt bei den befragten Unternehmen 38,5 Jahre. Dabei sind die Beschäftigten von Agenturen am jüngsten. Das Durchschnittsalter liegt dort bei 37,5 Jahren. Bei Messebauunternehmen ist es mit 40,6 Jahren etwas höher.
Die Branche bietet sehr gute Chancen für Frauen in Führungspositionen. Bei Eventagenturen liegt deren Anteil bereits bei 37,5 Prozent.
„Als Fazit können wir festhalten: Die Veranstaltungsbranche ist auf dem Weg, die Corona-Krise schnell zu überwinden. Sie darf als attraktiver Arbeitgeber gelten mit viel Entwicklungspotential für seine Mitarbeiter“, betont Markus Illing, Vorstandsvorsitzender von fwd:.
Die Studie ist auf eine erfreulich positive Resonanz in der Branche gestoßen. So haben 365 Befragte teilgenommen aus den Unternehmenstypen Eventagenturen, Messebauunternehmen und Eventabteilungen in Unternehmen. Sie alle haben den umfangreichen Fragebogen online beantwortet. Die Erhebung erfolgte im Zeitraum August bis Oktober 2022. Lang- oder Kurzfassung der Studie stehen beim R.I.F.E.L. Institut online zur Verfügung.