Kreislaufwirtschaft kann die CO2-Emissionen deutlich reduzieren und gilt als Chance für mehr Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche. Doch aktuell fehlt es an praktikablen Konzepten für Messen und Kongresse. Für einen kreislauffähigen Messestand hat sich nun die CSR-Agentur 2bdifferent mit den Messearchitekten imb troschke und der Fachpublikation tw tagungswirtschaft zu einem Pilotprojekt zusammengetan.
Gemeinsam planen, bauen und nutzen sie für die IMEX 2024 in Frankfurt den Stand von tw tagungswirtschaft nach den Prinzipien und mit den Mitteln der Kreislaufwirtschaft. In verschiedenen Schritten rücken dafür alle drei Säulen der Nachhaltigkeit sowie ihre entsprechenden Handlungsfelder in den Fokus. Dazu zählen unter anderem Kommunikation, Catering, Mobilität, Lieferketten und Barrierefreiheit. Das Pilotprojekt hat Leuchtturmcharakter und gilt als Best Practice mit dem Ziel, die Handelnden in der Veranstaltungswirtschaft zu inspirieren und für eine Nachahmung zu gewinnen.
Der Pilotprozess ist auf den Zeitraum 2023 bis 2026 angelegt und startete direkt auf der IMEX 2023. Das Projekt wird ganzheitlich angelegt. Dazu zählen Überlegungen zur Barrierefreiheit ebenso wie die Planung einer nachhaltigen Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen oder auch die Berücksichtigung sozialer Aspekte und Inklusion. Weiterhin sind Gespräche über Energie, Catering und Abfallmanagement mit der IMEX Group und der Messe Frankfurt als Veranstalter und Veranstaltungsort geplant, denen sich eine Nullmessung und eine Stoffstrom-Analyse der bisher verwendeten Materialien anschließen.
Der transparente Prozess wird crossmedial aufbereitet. Ziele, Strategien, Maßnahmen sowie die Learnings und die Erfolgsmessung sollen so für alle Marktbegleiter nachvollziehbar sein. Eine Roadmap legt die Handlungsfelder für die kommenden drei Jahre fest. Die Hochschule Osnabrück übernimmt eine wissenschaftliche Begleitung.
Die Kreislaufwirtschaft wird dringend benötigt, um die deutschen und europäischen Klimaziele zu erreichen. Sie beschreibt ein regeneratives System. Angesichts des hohen Ressourcenaufwandes und der Schnelllebigkeit in der Messebranche muss nach Ansicht des Gründers und Geschäftsführers von 2bdifferent, Jürgen May, der Gedanke an „refuse, rethink and reduce“ immer am Projektanfang stehen. „Es wird noch viel zu viel über den dringend benötigten Systemwandel gesprochen und zu wenig in der Eventbranche gehandelt. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt wollen wir transparent darstellen, wie wichtig für einen nachhaltigen Prozess zirkuläres Wirtschaften und Handeln ist“, erklärt er die Teilnahme von 2bdifferent am Pilotprojekt.