Start Business Dresden untersucht den Eventtourismus als Wirtschaftsfaktor

Dresden untersucht den Eventtourismus als Wirtschaftsfaktor

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Events wie Rock- und Pop-Konzerte werden mehr und mehr zu einem für den Tourismus relevanten Faktor. Der Magic Cities Städtereisemonitor 2024 belegt diesen Effekt für Deutschland. So zählen Events demnach zu den drei wichtigsten Besuchsanlässen für Städtereisen in Deutschland, wobei die Bedeutung von Events in den letzten zwei Jahren noch einmal deutlich gestiegen ist.

Die Dresden Marketing GmbH (DMG), Dresdens offizielle Dachmarketing-Organisation, sieht im Eventtourismus für die sächsische Landeshauptstadt großes Potential und wertet dieses Segment als einen wichtigen Wettbewerbsfaktor mit den anderen deutschen Großstädten. Daher hat die DMG eine umfassende repräsentative Studie durchgeführt. Die Studie „Wirtschaftsfaktor Open-Air-Konzerte Dresden 2023“ liefert erstmals Daten zu den touristischen und wirtschaftlichen Effekten von Konzerten für die Stadt und zeigt auch den Beitrag, den Konzerte unmittelbar zur Beherbergungssteuer leisten.

„Eventtourismus ist ein Trend, der weiter Fahrt aufnimmt und an dem Dresden mit der Region Elbland bereits heute partizipiert. Das mittelfristige Potential für den Tourismus bei uns ist groß, weshalb wir gemeinsam weiter in dieses Segment investieren sollten – von der Infrastruktur bis zur Vermarktung“, sagt Corinne Miseer, Geschäftsführerin der DMG.

Die DMG-Studie zeigt, dass Konzerte in nennenswerter Zahl zusätzliche Touristen in die Stadt ziehen, den touristischen Nerv der Zeit treffen und durch ihren besonderen Erlebnischarakter für eine positive Wahrnehmung von Dresden sorgen. Belege werden auch dafür geliefert, dass viele touristische Akteure in der Stadt von Konzerten profitieren, von der Hotellerie über die Gastronomie bis zum Einzelhandel. „Die Studie ‚Wirtschaftsfaktor Open-Air-Konzerte Dresden 2023‘ bestätigt die wachsende Bedeutung von Open-Air-Konzerten für den Tourismus in der Landeshauptstadt Dresden und die regionale Wirtschaft. Für uns als Stadtverwaltung bedeutet das, einerseits entsprechende Infrastrukturen und Planungssicherheit sowie eine gute Begleitung in Genehmigungsverfahren herzustellen und andererseits die Interessen von Veranstaltern und Publikum wie Bevölkerung in Einklang zu bringen“, so Tourismus- und Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch.

Filmnächte am Dresdner Elbufer (Foto: Sebastian Weingart(DML-BY))
Filmnächte am Dresdner Elbufer (Foto: Sebastian Weingart(DML-BY))

Die Studie zeigt mit 57 Prozent einen sehr hohen Anteil von Touristen an den Konzertbesuchenden, während 43 Prozent der Besuchenden Einwohner sind. Der Touristenanteil von 57 Prozent setzt sich aus 32 Prozent Tagesgästen und 25 Prozent Übernachtungsgästen zusammen. Weil die Übernachtungsgäste im Durchschnitt zwei Nächte in Dresdens Hotels oder Pensionen verbracht haben, steigt deren Bedeutung für den Tourismus und auch die Wertschöpfung noch einmal. Von den befragten Touristen kamen 94 Prozent ausschließlich für das Event nach Dresden und gaben im Durchschnitt pro Übernachtung 78 Euro aus. Die meisten Ausgaben pro Übernachtung kamen mit 98 Euro von den Gästen der Kaisermania.

Insgesamt gaben Konzertgäste, die nur am Veranstaltungstag in Dresden waren, im Schnitt 113 Euro pro Person aus. Übernachtungsgäste investierten mit durchschnittlich 293 Euro fast das Dreifache. 49,9 Mio. Euro Umsatz wurde insgesamt durch die Veranstaltungen in Dresden generiert. Davon sind 4/5 (41 Mio. Euro) touristischer Umsatz. Das entspricht 3,2 Prozent des gesamten jährlichen touristischen Umsatzes in Dresden.

Der höchste Anteil am Gesamtumsatz kommt durch die Kaisermania, gefolgt von Konzerten in der Jungen Garde und anderen Konzerten am Elbufer. Insgesamt wird durch die Gäste der Kaisermania ein Umsatz von 21,5 Mio. Euro in der Stadt generiert, davon sind 16 Mio. touristisch. Das entspricht 3,7 Prozent der gesamten touristischen Wertschöpfung in Dresden pro Jahr. Rund 700.000 Euro Beherbergungssteuer wurden allein durch die Veranstaltungen bei den Filmnächten am Elbufer Dresden und in der Jungen Garde im Jahr 2023 generiert.

„Diese Studie liefert eine wichtige Basis für strategische Entscheidungen für die Bereiche Stadtentwicklung, Verkehrsplanung und Tourismusmarketing für Dresden. Ich danke der DMG und allen beteiligten Veranstaltern für die Erstellung der Studie“, sagt Annekatrin Klepsch abschließend.

Die Bedeutung von Pop- und Rockkonzerten wurde beispielhaft an zwei Eventorten und ausgewählten Konzerten untersucht, zum einen bei den Filmnächten am Elbufer Dresden und sechs Konzerten in der Saison 2023 (von Apache 207, CRO, Silbermond, Feine Sahne Fischfilet sowie Roland Kaiser bei der Kaisermania) und zum anderen bei der Freilichtbühne Junge Garde und sechs Konzerten (bei Die Prinzen, Howard Carpendale, Zucchero, LEA, Moderat und DJ Purple Disco Machine). Zusätzlich dazu wurde im Rahmen von acht Kinofilmvorführungen bei den Filmnächsten am Elbufer Dresden befragt (bei Blockbuster- und Nischenfilmen). Die Datenerhebung wurde im Zeitraum zwischen Juni und September 2023 durch persönliche Befragungen der Konzertbesuchenden vor Ort durch ein von der DMG beauftragtes Umfrageinstitut durchgeführt. Insgesamt wurden 3.500 persönliche Interviews mit den Konzertbesuchern geführt. Zur grafisch aufbereiteten Studie geht es hier.

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