Nach den Sustainable Development Goals (SDG) im vergangenen Jahr setzte sich das micelab:bodensee im 8. Forschungslabor am Fuße des Säntis (CH) mit den Inner Development Goals (IDG) auseinander. Diese umfassen innere Kompetenzen und Haltungen in den Dimensionen Sein, Denken, Beziehungen, Zusammenarbeit und Handeln und sollen die Umsetzung der SDG beschleunigen. Mit künstlerischen Interventionen unterstützten die beiden Coaches und Künstler Marlen Nebelung und Jörg Reckhenrich die Forschenden, die eigenen IDG zu erkennen und zu fördern.
Sinnstiftende Veranstaltungen sind jene, die zu den Nachhaltigkeitszielen (SDG) der Vereinten Nationen beitragen: Diese Gleichung hatte das Forschungs- und Weiterbildungsnetzwerk micelab:bodensee für die Veranstaltungsbranche 2023 aufgestellt und jene SDG definiert, mit denen die MICE-Branche die größte Wirkung erzielen könne. Im diesjährigen micelab:explorer erforschte es die IDG – die inneren menschlichen Kompetenzen, die eine rasche Umsetzung der SDG ermöglichen sollen. „Die Veranstaltungsbranche hat das Potenzial, zur Transformation unserer Gesellschaft beizutragen, indem wir Räume für Austausch schaffen. Das gelingt nur, wenn wir an uns selbst arbeiten. Wir beschäftigen uns deshalb seit vielen Jahren mit inneren Dimensionen wie Angst und Vertrauen sowie Wertehaltungen“, erklärte Reinhold Maier, Präsident des Trägervereins BodenseeMeeting e. V.
Das Labor richtete die Forschungsgruppe auf 1.300 Meter Seehöhe am Fuße des Säntis ein – ein Tagungsort mitten in der Bergwelt und eine ideale Umgebung, um sich mit Nachhaltigkeit zu befassen. Neben der Natur als Resonanzraum sdollten die Teilnehmenden hier erfahren, dass sich auch Kunst dazu eignet, neue Denk- und Fühlprozesse in Gang zu setzen. Begleitet wurden sie von den Coaches sowie IDG- und Kunst-Experten Marlen Nebelung und Jörg Reckhenrich. „Kunst schafft Erfahrungsräume. Dadurch wird oft erkennbar, was über den Kopf nicht zugänglich ist – ein fast meditativer Zugang“, erläuterte Marlen Nebelung.
In der „Tizian-Übung“ gingen die Teilnehmenden beispielsweise mit einem Selbstportrait des 90-jährigen Malers in Resonanz. Sie formulierten jeweils drei Ziele, die sie bis zu diesem Alter erreichen wollen und ordneten sie zeitlich ein. Es waren persönliche und berufliche Ziele, Ereignisse oder Zustände. In anderen Übungen wurden die Forschenden auf einfache Weise selbst kreativ, ohne etwas „können“ zu müssen. Sie zeichneten rein intuitiv auf dem mit Packpapier ausgelegten Boden oder kreierten in Kleingruppen kurze musikalische Performances. Die damit verbundene innere Öffnung sollte Ausgangspunkt für Resonanz und Reflexion sein. „Die IDG sind Qualitäten der Zukunft, ein Rahmenwerk für Entwicklung“, fasste Jörg Reckhenrich zusammen. Wichtig sei, die fünf Dimensionen Sein, Denken, Beziehung, Zusammenarbeit und Handeln nicht in ‚Silos‘ zu denken, sondern sie zu verknüpfen.
„Wir können Stärken stärken, indem wir sie sehen und zurückspiegeln. Die Freude darüber motiviert“, sagte Marlen Nebelung. Dankbarkeit habe man als wichtige Eigenschaft identifiziert: Dankbarkeit im Sinne von Wertschätzung für das, was da ist, nähre Beziehungen. Und gute Beziehungen ermöglichten gelungene Kooperationen. „Unser Anspruch ist, die vielfältigen Kompetenzen unserer Teams in den Kongresshäusern und Convention Bureaus um den Bodensee noch stärker zu fördern, um unsere Beratungsleistungen laufend zu verbessern und hinsichtlich Nachhaltigkeit rascher voranzukommen“, betonte Vereinspräsident Reinhold Maier.