Initiatoren und Förderer der Konferenz waren das Studieninstitut für Kommunikation, die Unternehmensberatung Jastrob, AktivMedia Marketing- und Medienkommunikation, das Kongresszentrum Westfalenhallen, FastLane und doo.
Als Einführung berichtete Holger Gerdes, Verwaltungsleiter der Fortbildungsakademie des Ministeriums des Innern Nordrhein-Westfalen, über die Grenzen des Machbaren bei Großereignissen. Als Fachplaner Besuchersicherheit leitete Gerdes 18 Jahre die Landespräsentationen bei den Festlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. An konkreten Vorfällen aus Bonn 2011 erläuterte er seine Erfahrungen als verantwortlicher Veranstaltungsleiter. Sein Rat an die Konferenzbesucher: Polizei und Rettungskräfte frühzeitig in die Planung eines Großereignisses einzubinden, kann spätere Krisen und Vorfälle verhindern.
Aus dem Bereich der Wissenschaft referierte Dr. Volker Schneider, vom IST/vfdb-Referat 4 zu „Ingenieurmethoden des Brandschutzes: Einsatzmöglichkeiten von Personenstrommodellen zur Bewertung der Personensicherheit bei Veranstaltungen“. Seit 1990 arbeitet er in der Entwicklung von Simulationsmodellen im Bereich Brandmodellierung, Personenstromanalyse und Systemzuverlässigkeit.
Aus der angewandten Wissenschaft berichtete Dr. Angelika Kneidl als Geschäftsführerin bei accu:rate, einer Ausgründung der Technischen Universität München. Forschungsschwerpunkt ist hier die „Simulation und Analyse von Personenströmen“. Im Zuge dessen arbeitet Kneidl eng mit Sicherheitsplanern für Veranstaltungen zusammen, um die Gestaltung von Flucht- und Rettungswegen zu optimieren. Das Thema „Crowd Simulation“ werde weiter an Bedeutung zunehmen, um Gefahren für Besucher präventiv zu erkennen und auszuräumen, wie zum Beispiel Engstellen auf Fluchtwegen beziehungsweise Evakuierungsstrecken. Zunehmend würden auch psychologische Faktoren in die aktuelle Forschung einfließen, was die Vorsehbarkeit von menschlichem Verhalten in Krisensituationen verbessere, so die Wissenschaftlerin. Sie appellierte an die Besucher, sich bei der Eventplanung über das mögliche Besucherverhalten im Krisenfall Gedanken zu machen und Fachleute zu Rate zu ziehen.
Der zweite Teil der Konferenz beschäftigte sich mit den heutigen technischen Möglichkeiten im Rahmen der Veranstaltungsorganisation und -überwachung. Marcel Schettler und Oliver Maitre von der Guest-One GmbH, stellten unter dem Titel „Was Teilnehmer- und Crew-management mit Veranstaltungssicherheit zu tun hat“ eine Software vor, um professionelles Teilnehmer- und Crewmanagement zu gewährleisten. Denn nur ein solches Handling gewährleiste die Sicherheit einer Veranstaltung. Gerade der Umgang mit Daten von Gästen beziehungsweise Teilnehmern und Mitarbeitern müsse professionalisiert werden. Am Beispiel einer Liveshow des TV-Formats „Germany‘s next Topmodel“, die während der Durchführung mit einer Bombendrohung konfrontiert war, thematisierten die Experten die praktische Umsetzung einer erfolgreichen Crewüberwachung.
Florian Bollig, zuständig für die Sicherheitskoordination bei der Produktionsagentur Vantage Global Event Production, stellte eine neue App zur Eventorganisation und Mitarbeitskoordinierung vor: „Digitales Sicherheitsmanagement 4.0 für Veranstaltungen“. Dabei seien die Nachvollziehbarkeit und das einfache Handling der Software, aber auch die juristische Absicherung der Eventorganisation, wichtig. Konferenzbesucher konnten live die App herunterladen und ausprobieren.
Werner Schiffer von FastLane präsentierte das Handling der biometrischen Gesichtserkennung und deren Nutzen. Als erstes deutsches Unternehmen bietet FastLane Gesichtserkennung für Veranstaltungen an. Für alle Events mit hohen Sicherheitsanforderungen oder hohem Besucheraufkommen biete diese Technologie einen hohen Mehrwert. Dass es tatsächlich funktioniert, konnten die Konferenzteilnehmer im Vorfeld der Anmeldung durch das Einreichen eigener Gesichtsfotos herausfinden.
So wie die Einführung handelte auch das Abschlussreferat von den Gefahren für die Sicherheit bei Großveranstaltungen. Dazu erläuterte Dr. rer. nat. Hans-Walter Borries als Sicherheitsexperte, über die Gefahren durch Drohnen und die Denkschemata potentieller Gefährder. Dabei müsse man nicht in großen Maßstäben denken, denn um Chaos auszulösen, reichten mitunter auch banale Substanzen platziert von Einzeltätern aus. Borries wies nachdrücklich auf die notwendige Qualifizierung von Sicherheitspersonal und von geschulten Krisenstäben hin.
Info: www.eventsicherheit.org