Die GWA Agenturen verzeichneten im Pandemie-Jahr 2020 insgesamt einen Umsatzrückgang von 1,3 Prozent. Dabei gibt es teilweise starke Unterschiede zwischen den Agenturen. Das sind einige Ergebnisse des aktuellen GWA Frühjahrsmonitors, mit dem der Branchenverband jährlich die Geschäftsentwicklung und -aussichten seiner Mitgliedsagenturen erhebt.
Während knapp 60 Prozent der Agenturen 2020 Umsatzrückgänge verbuchten, konnten fast 40 Prozent der Befragten Zuwächse generieren. Die Renditen stiegen erstmals seit vier Jahren wieder leicht an. In der Personalstruktur schlug sich die Entwicklung bei 43 Prozent der Agenturen mit weniger festangestellten Mitarbeitern nieder. Knapp ein Drittel der befragten Agenturen haben aktuell mehr Festangestellte als im Vorjahr.
Wachstumstreiber Nummer eins war im vergangenen Jahr die Online-Kommunikation. Für knapp zwei Drittel der Agenturen – und damit rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr – gehört sie zu den stärksten Wachstumsbereichen. Unter den Auftraggebern hat neben der Finanz- und Pharma-/Healthcare-Branche vor allem der staatliche Sektor deutlich an Bedeutung gewonnen. Die größten Wachstumshemmnisse sehen die Befragten in der schwächelnden Konjunktur und im Fachkräftemangel.
Kostensenkungsprogramme und Kurzarbeit setzen zur Zeit etwa ein Drittel der Agenturen zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Krise um. Knapp 30 Prozent investiert aktuell in die Verbesserung ihrer Angebote. Ein Viertel der Befragten hat aktuell keine spezifischen Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie getroffen. Homeoffice oder Remote Work praktizieren drei Viertel bis 86 Prozent der Agenturen. Die meisten sehen dadurch keine Probleme bei den Arbeitsprozessen, auch nicht in der Kreation.
„Die Agenturbranche ist nicht im Krisenmodus. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Monitors wie auch die Diskussionen bei uns im Verband. Auf der Agenda der Agenturen stehen zur Zeit vielmehr zukunftsgerichtete Fragen, beispielsweise zur Agentur-Performance, zu relevanten Kooperationspartnern, zu Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten“, interpretiert GWA Präsident Benjamin Minack die Ergebnisse.
Gefragt wurde in der Erhebung auch nach dem Status Quo von Vielfalt in der Branche. Die große Mehrheit der Agenturen erkennt positive Effekte von diversen Teams auf die Qualität des kreativen Produkts. Drei Viertel der Agenturen sieht sich bereits divers aufgestellt. Während gut 20 Prozent Prozesse zur Förderung von diversen Teams implementiert haben, planen nur sehr wenige der befragten Agenturen eine Quote.