Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) plant in Kooperation mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf einen neuartigen Masterstudiengang, der Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen, Technik und neuesten Kommunikationstrends mit Aspekten der Nachhaltigkeit verbindet.
„Die Live- und Event-Wirtschaft wird am Ende der Pandemie nicht mehr dieselbe sein. Die Branche steht vor einem gewaltigen Sprung durch die Digitalisierung und großen Herausforderungen zum Beispiel im Bereich Nachhaltigkeit. Jetzt sind Skills gefragt, die bisher kein Event-Studiengang in Deutschland vermittelt, um Veranstaltungen neu zu konzipieren und Häuser des Entertainments, des Sports und der Kunst zu transformieren. Hier sehe ich großes Potential für das geplante Studienangebot“, erläutert Tim Renner, Musikmanager, ehemaliger Kulturstaatssekretär und Mitglied des Gründungsbeirats.
Im Hochschulentwicklungsplan 2020-2025 „Innovation und Transformation“ hatte die HTW Berlin im Dezember 2019 einstimmig die Entwicklung mehrerer neuer Studiengänge beschlossen, darunter einen Master im Bereich Live Communication. Als akademische Partnerin zum Aufbau des Studiengangs war die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf die Wahl: „Die verschiedenen Medien- und Kulturbereiche, von Musik über Theater, Bewegtbild, Sport und vieles mehr über ihren Live Charakter querschnittlich zu denken, hat viel Potential, sowohl für die Macher als auch für den Nachwuchs. Für die Filmuni, die seit jeher Schauspiel für Film und Bühne unterrichtet, im Sound und in der Filmmusik live einspielt, im Bereich virtueller Events forscht – um nur einige einschlägige Beispiele zu nennen – ist diese Kooperation willkommen“, erläutert Prof. Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der Filmuniversität.
Von wissenschaftlicher Seite sind Prof. Dr. Angela Brennecke, Professorin für Audio & Interaktive Medientechnologien/ Directing Audio Processing an der Filmuniversität Babelsberg, Prof. Dr. Regina Frieß, Professorin für Medieninformatik und Prof. Dr. Ralf Birkelbach, Professor für Wirtschaftskommunikation, beide von der HTW Berlin, federführend bei der Entwicklung des neuen Studiengangs. Für den Transfer und Austausch mit der Praxis konnten ausgewiesene Branchenexperten aus den verschiedenen Bereichen wie Kultur und Sport, Veranstaltungstechnik, Festivals, Messen und Kongresse, Live-TV und Inszenierung gewonnen werden. Am 23. Juni trat der Beirat erstmals zur konstituierenden Sitzung zusammen.
Die elf Gründungsmitglieder sind:
Anne Ballschmieter, Leiterin des Deutschen Nachwuchspreises FIRST STEPS
Andreas Gebhard, Gründer und Geschäftsführer der re:publica
Thilo „Baby“ Goos, Besitzer und Betreiber von Blackbox Music und früherer Backliner der Gruppe Rammstein
Bettina Jahnke, Intendantin des Hans Otto Theaters Potsdam, zuvor Intendantin am Rheinischen Landestheater Neuss
Oskar Kosche, Geschäftsführer Lizenzierung beim 1.FC Union; der Verein spielt unweit der HTW Berlin in der Alten Försterei
Ania Pilipenko, Co-Founder Holzmarkt 25, CEO (Chief Emotional Officer) der Genossenschaft für urbane Kreativität
Tim Renner, Musikmanager, ehemaliger Chairman und CEO von Universal Music Deutschland, ehemaliger Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin.
Peter Schönrock, Geschäftsführer Riverside Entertainment, ehemaliger Aufnahmeleiter für „RTL Samstag Nacht“ und u.a. Produktionsleiter von „DSDS“
Axel Schulz, ehemaliger Musiker, Künstlermanager (Die Ärzte), Konzertveranstalter (Loft Concerts) und Venue-Betreiber (Columbiahalle)
Fruszina Szép, Geschäftsführerin Superbloom München, zuvor Festivaldirektorin des Lollapalooza Berlin und Programmdirektorin des Sziget Festivals in Budapest
Kerstin Wünsch, Chefredakteurin der tw tagungswirtschaft und Mitgründerin der internationalen Konferenz She Means Business
Starten soll der neue Masterstudiengang im Herbst 2022 mit maximal 40 Studierenden pro Jahrgang. Er soll sich an Absolventen verschiedener Bachelorstudiengänge in Bereichen wie Event, Kommunikation, BWL, Design, Film oder Musikbusiness wenden.
„Da es sich um einen staatlich zertifizierten Studiengang handelt, sind bis zum vorgesehenen Start im Herbst 2022 natürlich noch einige Gremienbeschlüsse und Genehmigungen erforderlich“, so HTW-Präsident Prof. Dr. Carsten Busch und fährt fort: „Auch wenn die Eventbranche als Folge der Corona-Pandemie gerade am Boden liegt, wir glauben an eine leuchtende Zukunft: Events sind emotionale Gemeinschaftserlebnisse, und genau das brauchen wir alle jetzt dringender denn je.“