Die European Industry Studie 2020, die zum zweiten Mal in Folge vom R.I.F.E.L.-Institut durchgeführt wurde, untersucht systematisch den aktuellen Zustand der Livekommunikationsbranche in verschiedenen europäischen Ländern. Die Studie deckt verschiedene Themen ab, wie zum Beispiel Struktur, Eigenschaften, Umsätze und Mitarbeiter. Diese Ausgabe befasst sich auch mit dem abrupt gestörten Spielfeld und den unzähligen Herausforderungen, mit denen die Branche konfrontiert ist, während sie ihren Weg durch die Krise navigiert.
Die Ergebnisse des European Industry Survey 2020 basieren auf einer Stichprobe von 298 Unternehmen, die insgesamt 1.058 Live-Communication-Unternehmen und -Agenturen repräsentieren. Alle diese nationalen Mitglieder sind in den zwölf Mitgliedsverbänden, die den Mitgliedsstaaten entsprechen, der LiveCom Alliance (LCA) zusammengeschlossen.
Die Befragten haben einen hochgerechneten wirtschaftlichen Einfluss von 3,9 Milliarden Euro Branchenumsatz und eine Belegschaft von 37.700 Mitarbeitern. Die Zahlen zeugen von einer angeschlagenen Branche; ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2019 bei Umsatz (-68,4 Prozent), Projekten (-68,5 Prozent) und Beschäftigung (-54,5 Prozent).
85 Prozent der Unternehmen nutzten die bereitgestellten Unterstützungsinstrumente. Im Durchschnitt wurden 37,6 Prozent der Verluste durch staatliche Hilfen ausgeglichen. Was die Beschäftigung in der Branche betrifft: 76 Prozent staatlich geförderte Kurzarbeit und 50 Prozent Heimarbeitsquote. Zudem stieg die Kompensationsquote der staatlichen Förderinstrumente auf 37,6 Prozent.
Im Vergleich zu 2019 sieht R.I.F.E.L. Verschiebungen in den Anteilen und Tätigkeitsprofilen der Mitgliedscluster (Generalisten, Unternehmens- und Innenspezialisten sowie Messe- und Öffentlichkeitsexperten). Die Tätigkeitsschwerpunkte verschwimmen vor dem Hintergrund der Pandemie. Neben diesen Verschiebungen in den Aktivitäten hat die Branche stark in die Intensivierung der Kundenbeziehungen, die Implementierung digitaler Formate und die Agilität des Managements investiert. Diese Merkmale sind die Schlüsselinstrumente, um den negativen Auswirkungen von Covid-19 zu begegnen.
Die Branchenumfrage 2020 ist nicht nur ein Vergleich zu 2019, sondern auch eine Vorbereitung für einen Neustart, die Wiederaufnahme von Veranstaltungen, und soll aufzeigen, welche Herausforderungen jetzt und in naher Zukunft auf die Unternehmen der Veranstaltungsindustrie zukommen.
Wenn es um die Trends geht, die auch nach Überwindung der Covid-19-Pandemie relevant bleiben werden, betonen die Befragten die wichtige Rolle der Digitalisierung und der Online-/Hybrid-Eventformate. Auch Gesundheitsaspekte und Nachhaltigkeit bleiben nach Meinung der Befragten als kritische Themen in der Zukunft wichtig. Mit Blick auf die Zukunft werden Kreativität, digitale Kompetenz und Selbstmanagementkompetenz als die wichtigsten individuellen Fähigkeiten wahrgenommen, um die zukünftigen Anforderungen in der Livekommunikationsbranche zu meistern. Die meisten Agenturen sehen ihre Mitarbeiter für die zentralen Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet, nehmen jedoch Lücken in den Kompetenzen ihrer Mitarbeiter wahr. Dies ist nicht nur im Bereich der Digitalisierung der Fall, sondern auch im Bereich des „New Working”. Außerdem sind Flexibilität oder die Effizienz von Heimarbeit wichtige Kompetenzbereiche, die ausgebaut werden sollten.
Die Umfrage zeigt die Auswirkungen, die Covid-19 auf die Livekommunikationsbranche hatte. Umsatz, Projekte und Beschäftigung wurden am stärksten beeinträchtigt. Die Befragten zeigen sich widerstandsfähig, während sie sich den Herausforderungen stellen, die die Wiederbelebung der Branche mit sich bringen wird, wobei als wichtigste Treiber genannt werden: Digitalisierung und Online-/Hybrid-Eventformate. Während die Branche kurz vor der Wiedereröffnung steht, werden die Befragten stark auf kreative, digitale und Selbstmanagement-Kompetenzen setzen, wenn es um ihre Teams geht. Diese Fähigkeiten sollen am meisten dazu beitragen, das Comeback der Begegnung in Gang zu setzen.
Der vollständige Bericht, der von LCA in Zusammenarbeit mit dem R.I.F.E.L.-Institut veröffentlicht wird, bietet Einblicke und konkrete Daten, die die Livekommunikationsbranche auf paneuropäischer Ebene vergleichbar macht. Es werden genaue und relevante Zahlen veröffentlicht, zum Beispiel zur Aufschlüsselung der Gehälter von Agenturen, zum Umsatz, zu Freelancer-Raten und zu den Prognosen der Kunden. Der vollständige Bericht ist auf der R.I.F.E.L.-Webseite verfügbar.
Der European Industry Survey zielt darauf ab, die wichtigsten Trends und wirtschaftlichen Einflussfaktoren für die Live-Kommunikationsbranche in der größten Freihandelszone der Welt zu erfassen. Die vorliegende Ausgabe 2020 ist der fünfte Schritt zur Erstellung eines umfassenden Überblicks über dieses Marktsegment. Dafür trägt LCA Daten zusammen, die von den nationalen Mitgliedern der teilnehmenden Verbände zur Verfügung gestellt werden, zum zweiten Mal durchgeführt vom renommierten R.I.F.E.L.-Institut. Die LCA wird zukünftige Ausgaben der Umfrage regelmäßig erstellen.
Hier lesen: European Industry Survey veröffentlicht