Pressekonferenzen, Produktvorstellungen, CEO-Ansprachen: Kaum ein digitaler Event kommt noch ohne professionelles Studio-Design aus. Doch worauf sollte man achten? Im folgenden Beitrag geben Philipp Dorendorf und Holger Berg von der Agentur east end fünf Tipps für ein gelungenes Studio-Design.
- Virtuelle und Live-Events haben unterschiedliche Raumkonzepte: Anders als bei Live-Events hat man bei digitalen Veranstaltungen kein Raumerlebnis. Denn die Bühne wird zwar dreidimensional gebaut, hinterher „on screen“ aber nur zweidimensional gesehen. Daher ist es wichtig, in Frames zu denken und frühzeitig Kamera und Regie einzubeziehen. Gerade Kameraleute haben einen guten Blick und Ideen für den Raum. Besonders interessant wird die Studio-Gestaltung bei hybriden Events – denn da gibt es nicht nur Publikum vor Ort, sondern auch im Netz, sodass das Studio in zwei Frames funktionieren muss. Für die Entwicklung von Sets bietet sich beispielsweise das Programm Cinema 4D an.
- Bewegung statt Monotonie: Bewegung macht das Zusehen attraktiver, denn Räumlichkeit wird erst durch Bewegung visuell erfahrbar. Gleichzeitig darf das Zusammenspiel zwischen Hintergrund und Hauptpersonen auf der Bühne nicht zu hektisch wirken. Dabei hilft es oftmals, wenn sich der Moderator oder die Moderatorin an etwas festhalten können – einem Tisch, Moderationskarten oder einem Mikrofon.
- Die Dramaturgie bestimmt das Design: Jeder Event hat eine Dramaturgie beziehungsweise einen Ablauf. Daraus lässt sich etwa der Bedarf an realer und/oder virtueller, ergänzender Räumlichkeit ableiten. Gibt es eine Talk-Situation? Dann sind womöglich Sitzelemente nötig. Sollen viele, eher abstrakte Inhalte vermittelt werden? Dann können VR-Grafiken Sinn machen. Zwar schweben diese nur im virtuellen Raum, sie brauchen aber dennoch auch im realen On-screen-Raum ihren Platz.
- Trend-Hopping ist in 99 Prozent der Fälle unangebracht: Der Markt entwickelt immer neue Features und digitale Spielereien. Das Ausprobieren macht natürlich Spaß und bietet auch die Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzugrenzen, allerdings verfällt man leicht in einen Rausch. Daher gilt nach wie vor das Credo: Das Studio darf nicht überladen wirken. No-Gos sind also nicht mehr nur kleinteilige Muster, sondern alles, was den Fokus von den Hauptpersonen beziehungsweise -inhalten ablenkt. Virtuelle Gadgets sollten daher mit Bedacht eingesetzt werden.
- Es gibt keine „one size fits all”-Lösung: Bei der Entwicklung von Bühnen respektive Sets gibt es kein Patent-Rezept. Zwar existieren jeweils Grundgerüste für TV-Übertragungen, Pressekonferenzen, Produktvorführungen, Event-Talks und Social-Media-Videos. Aber letztlich kommt es beim Design immer drauf an, WAS gezeigt wird – und von wem. Wichtig ist also, sich auf die Zielgruppe einzustellen. Daher unterscheiden sich Studio-Konzepte sowohl je nach Branche als auch zwischen Start-up, regionalem Betrieb, KMU und börsennotiertem Konzern.
Fazit
Über das Design einer Bühne beziehungsweise eines Sets präsentiert sich ein Unternehmen nach außen. Diese „Werbefläche“ wird noch zu wenig genutzt, um die Botschaften einer Marke, die Unternehmenskultur, Persönlichkeit und Vision zu zeigen. Konzepte sollten stets holistisch aufgesetzt sein, um das Event in die Gesamtstrategie einzubetten und Emotionen über den einzelnen Moment hinaus auszulösen.
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