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Messewirtschaft verweigert weitere Schließungswellen

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Die Messewirtschaft in Deutschland fordert von der Politik für das kommende Winterhalbjahr Regeln für Messen ohne Zugangs- oder Kapazitätsbeschränkungen. Weitere Schließungswellen trägt die Branche nicht mit. Stattdessen erwartet sie von der Politik Konzepte, wie die deutsche Messewirtschaft stabil durch den Winter kommt.

Philip Harting, Vorsitzender des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Der Gesetzgeber muss jetzt gewährleisten, dass Messen auch im kommenden Winterhalbjahr stattfinden können. Messen brauchen Planungssicherheit. Der Grundstein dafür muss in der politischen Kommunikation gelegt werden. Eine weitere Schließungswelle tragen wir nicht mehr mit – weil wir es nicht mehr verkraften würden. Kaum ein Wirtschaftszweig ist derart hart von den politischen Entscheidungen in der Corona-Pandemie betroffen gewesen.“

Für die Messen in Deutschland begann das erste Quartal 2022 erneut mit einem Schlag in die Magengrube. Von geplanten 140 Messen konnten nur rund 20 stattfinden – der Großteil davon auch nur im März. Im April fand von den rund 40 geplanten Messen nur gut die Hälfte statt. 2021 wurden mehr als 70 Prozent aller Messen abgesagt oder verboten, 2020 waren es fast 70 Prozent an Streichungen.

Nach Ende aller Verbote stehen die Messeplätze in Deutschland nun vor einem heißen Messesommer, den es so noch nicht gegeben hat: Nach dem Mai mit gut 50 Messen finden im Juni mehr als 40 Messen statt – so viele Branchenschauen, wie nie zuvor in diesem Monat. Mehr als die Hälfte der noch gut 250 Messen in diesem Jahr finden im Sommer statt. Ein Novum, denn Messesaison ist in der Regel das Winterhalbjahr.

Pauschale Messeverbote haben Veranstalter von Messen oder Gewerke wie den Messebau vollkommen unverschuldet an den Rand der Existenz und Leistungsfähigkeit gebracht, mahnte Harting. Vielerorts fehlten nun Fachkräfte bei diesem dritten Neustart seit 2020. Messeveranstalter wie Dienstleister beklagen einen enormen Verlust an hochmotivierten Mitarbeitern, weil vielen die Perspektive nach so langer Schließung fehlte. Zugleich verzeichnen die Messeunternehmen ungekannte wirtschaftliche Schäden und historische Einbrüche in den Bilanzen und bei allen wesentlichen Kennzahlen. 55 Milliarden der rund 350 Milliarden Euro an gesamtwirtschaftlichen Schaden seit Beginn dieser Pandemie hängen an den Schließungen, Verboten und Verschiebungen von Messen.

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