Im Rahmen der gamescom hat sich auch die Politik deutlich für einen planbaren und einheitlichen Messebetrieb in Deutschland ausgesprochen. Messen bräuchten Planbarkeit, um weiterhin als starke und innovative Branchen funktionieren und dem Messeplatz Deutschland Internationalität sowie wirtschaftlichen Mehrwert verleihen zu können.
Anfang August stellte die Bundesregierung das neue Corona-Schutzkonzept für den Herbst vor: als „Winterreifen“ für den Corona-kritischen Herbst und Winter bezeichnet, mit möglichen Verschärfungen durch „Schneeketten“. Vorgesehen sind darin gegebenenfalls auch Personenobergrenzen bei Veranstaltungen in Innenräumen – also auch bei Messen. Verhängt werden die verschärften Maßnahmen durch die Landesregierungen.
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, kommentierte den Ansatz der Bundesregierung auf der Eröffnung der gamescom in Köln so: „Wenn wir auch in Zukunft auf Messen als Impulsgeber für die Wirtschaft setzen wollen, dann sollten wir heute schon deren Bedarfe mitdenken. Messen mit ihren langen Vorlaufzeiten brauchen Planungssicherheit, beziehungsweise sie brauchen die Möglichkeit, sich auf verschiedene Szenarien ganz genau vorzubereiten. Und sie brauchen deutschlandweit vergleichbare und einheitliche Rahmenbedingungen.“
Auch Hendrik Wüst, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, machte deutlich, wie wichtig es für die Beteiligten ist, dass Messen zuverlässig in Präsenz veranstaltet werden dürfen: „Man könnte glauben, in so einer digitalen Branche müsste es selbstverständlich sein, nach der Corona-Pandemie auf so etwas Analoges wie eine Messe einfach zu verzichten. Aber: Ob Aussteller, Besucher, Entwickler oder Publisher – alle haben mir gesagt: Gut, dass wir uns endlich wieder treffen.“
Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, bekräftigt mit Blick auf mögliche „Winterreifen“ und „Schneeketten“: „Wir sind zurück, aber mitten in der Aufbruchstimmung wachsen wieder die Sorgen. Es droht erneut und wie so oft in Deutschland ein Flickenteppich aus Maßnahmen, die nicht bundesweit greifen und aus unserer Veranstaltersicht weder verständlich noch gerechtfertigt sind. Denn die Messebranche kann stolz von sich behaupten: Wir haben längst Allwetterreifen.“