Der Veranstaltungssektor erholt sich langsam von der Pandemie, wie die Zahlen der neuen Umfrage der Branchenverbände Expo Event Swiss LiveCom Association und Tectum vernehmen lassen. Zwar sind die Umsatz- und Gewinnprognosen trotz signifikanter Erhöhung noch nicht auf dem Vor-Pandemie-Niveau angelangt, stimmen aber vorsichtig optimistisch für die Zukunft.
Während das erste Quartal des Jahres 2022 noch von den Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie geprägt war, „explodierten“ die Umsatzzahlen im Sommer 2022 in der Messe- und Veranstaltungsbranche förmlich. Zu Jahresende aber sank das Volumen wieder, da Energiemangellage und der Konflikt in der Ukraine das Geschäft erneut bremste. Das führt zu Umsatzzahlen, welche zwar noch immer erst zu 70 Prozent denjenigen vor der Pandemie entsprechen, den Sektor aber hoffnungsvoller in die Zukunft blicken lassen, wie eine Umfrage von Expo Event Swiss LiveCom Association und dem Schweizer Verband der Festzeltbauer und temporäre Bauten Tectum zeigt.
Pandemiebedingt erlebten digitale Veranstaltungen einen regelrechten Boom, welcher sich allerdings wieder leicht relativiert, wie die erhobenen Zahlen zeigen: Im vergangenen Jahr wurden die Umsätze der befragten Unternehmen durchschnittlich zu 80 bis 100 Prozent durch physische Veranstaltungen erwirtschaftet, während der übrige Umsatz zu gleichen Teilen aus hybriden und digitalen Veranstaltungen kommt. Das lässt darauf schließen, dass Live-Veranstaltungen auch weiterhin vom Markt bevorzugt werden, auch wenn digitale Formate nicht mehr wegzudenken sind und auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.
Trotzdem kämpft die Branche in der Schweiz weiterhin mit großen Herausforderungen: Obschon sich die Gesamtanzahl beschäftigter Personen wieder leicht erhöht hat, sorgt der Fachkräftemangel für höhere Lohn- und Rekrutierungsaufwände. Aufgrund der durch die Kombination mit der andauernden starken Inflation sowie den massiv höheren Material- und Energiekosten bedingten geschmälerten Margen werden deshalb Preissteigerungen von 15 bis 20 Prozent erwartet. Ob und wie sich das auf die Auftragslage auswirken wird, ist aktuell noch offen.
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Christoph Kamber, Präsident von Expo Event, bleibt trotzdem vorsichtig optimistisch: „Wir sind froh und dankbar, dass die Zahlen und Umsätze wieder nach oben zeigen. Es zeigte sich einmal mehr, dass Unsicherheit Gift für unsere Branche ist und unmittelbar signifikante Umsatzeinbußen auf Veranstalterseite auslösen. Wenn das Jahr 2023 ohne weitere substanzielle Einschränkungen vonstattengeht, hoffen wir wieder auf Umsätze wie vor der Pandemie.“