Im Rahmen ihrer alljährlichen Bilanz-Pressekonferenz hat die Koelnmesse nun die Bilanz für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Aufgrund von Absagen wichtiger Großmessen wie der imm cologne sowie eines turnusgemäß schwächeren Veranstaltungskalenders wird im Geschäftsjahr 2022 erneut ein Verlust ausgewiesen. Dieser falle aber mit 64,6 Millionen Euro deutlich geringer aus als erwartet: „Wir haben uns den globalen Herausforderungen gestellt und konnten unseren Umsatz mit über 240 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern“, sagte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, anlässlich der Bilanz-PK.
Seit Beginn 2023 sorgt jedoch eine Renaissance des Messegeschäfts für einen deutlichen Umsatzschub im ersten Quartal. „Das zeigt uns: Es war absolut richtig, die vergangenen Jahre für die Entwicklung unserer Messeformate und neuer Services zu nutzen“, sagt Oliver Frese, Geschäftsführer Koelnmesse GmbH. „Wir haben so wichtige Weichen für den Erfolg der Koelnmesse in der Zukunft gestellt.“ Aufsichtsratsvorsitzende und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: „Die Koelnmesse ist und bleibt ein wichtiger Player für unsere Stadt und Region – nicht nur in wirtschaftlicher Sicht.“ Denn an den ehrgeizigen Zielen der Stadt Köln orientiert, verpflichtet sich die Koelnmesse bis 2035 CO2-neutral zu werden.
Während 2022 zwischen 50 und 70 Prozent der Fläche gegenüber der Vor-Corona-Zeit belegt waren, erwartet die Koelnmesse für 2023 auf alle Veranstaltungen bezogen ein Niveau von 80 bis zu 100 Prozent. Zugleich kehrt die Internationalität nach Köln zurück: Das Messe-Duo ISM und ProSweets Cologne brachten im April Besuchende aus 137 Ländern nach Köln. Mit über 61.000 Fachbesuchern aus etwa 150 Ländern übertraf die interzum alle Prognosen. Durch diese Entwicklung bestärkt, erwartet die Koelnmesse für das laufende Geschäftsjahr weiter steigende Umsätze in Höhe von über 380 Millionen Euro. Während 2024 noch einmal turnusbedingt ein schwächeres Veranstaltungsjahr sein wird, will die Koelnmesse bereits 2025 zu ihrem Ergebnis- und Umsatzniveau vor Corona zurückkehren.
Im Programm der Koelnmesse fanden 2022 von 61 weltweit geplanten Veranstaltungen 61 statt. Zwar wurden eine Eigenveranstaltung und zwei Messen im Ausland abgesagt, dafür wurden drei zusätzliche Gastveranstaltungen durchgeführt. An den physischen Veranstaltungen nahmen über 20.000 ausstellende Unternehmen aus 98 Ländern und mehr als 1,1 Millionen Besucher aus 184 Ländern teil. In Deutschland fanden 18 eigene Messen statt.
Der Umsatz des Jahres 2022 lag bei 240 Millionen Euro. Beim Ergebnis haben sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die geopolitische Weltlage und die Energiekrise negativ ausgewirkt. Zum Jahresfehlbetrag von 64,6 Millionen Euro tragen vor allem hohe fixe Mietkosten für die Nordhallen, das Congress-Centrum Nord und das Verwaltungsgebäude in Höhe von jährlich 26 Millionen Euro bei. Koelncongress hat als hundertprozentige Tochtergesellschaft einen wichtigen Beitrag zum Gesamtergebnis des Konzerns geleistet. Zum Tragen kamen dabei Erlöse aus dem Betrieb des Betreuungszentrums für Geflüchtete sowie umfangreiche Vertriebsaktivitäten, wodurch neue Corporate-Veranstaltungen kurzfristig akquiriert werden konnten. Insgesamt wurde ein Jahresumsatz von 40,5 Mio. Euro erzielt. Der Jahresüberschuss in Höhe von 7,0 Mio. Euro hat die Erwartungen deutlich übertroffen.
Für das laufende Messejahr plant die Koelnmesse 72 Veranstaltungen. Darunter sind 20 Eigen- und 22 Gastveranstaltungen sowie fünf Corporate Events in Köln. Premiere feiert die PMRExpo, die im November erstmals als Eigenveranstaltung der Koelnmesse in Köln an den Start geht. Hinzu kommen 25 Veranstaltungen im Ausland. Außerdem sollen 2023 bis zu 30 Auslandsmessebeteiligungen organisiert werden – die meisten davon im Auftrag von Ministerien.