Die hohe Internationalität auf Aussteller- und Besucherseite ist einer der großen Vorteile der deutschen Messen im weltweiten Wettbewerb. Für das Jahr 2022 hat der Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA nun die Anteile der internationalen Aussteller und Besucher und die wichtigsten Herkunftsländer berechnet. Zwar erreichen die Zahlen noch nicht das Niveau vor der Corona-Pandemie, aber per Anteil ist das Ausland zurück auf den hiesigen Leitmessen.
Von 120.000 ausstellenden Unternehmen auf 166 internationalen und nationalen Messen kamen 72.000 Aussteller aus dem Ausland (60 Prozent). Regional zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Kamen 2019 noch gut 30 Prozent der ausstellenden Unternehmen aus Asien, waren es 2022 nur noch knapp 19 Prozent. Dafür reisten 72 Prozent der Aussteller aus europäischen Ländern an; vor Corona lag dieser Anteil bei rund 60 Prozent.
Die wichtigsten Länder sind Italien mit über 10.000 Ausstellern vor Frankreich (5.200), China (4.800), Türkei (4.100), USA (3.900) und den Niederlanden (3.900). 2019 lag China mit knapp 16.000 Ausstellern an der Spitze, gefolgt von Italien (14.000), Frankreich (7.000), USA (6.600) und Niederlande mit knapp 5.500 Ausstellern.
Bei den Besuchern aus dem Ausland ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. Zwei Millionen der 5,5 Millionen Besucher der internationalen und nationalen Messen kamen aus dem Ausland. Das entspricht einem Anteil von knapp 37 Prozent und liegt damit leicht über dem Durchschnitt vor der Corona-Pandemie. Die wichtigsten Besucherländer sind Niederlande (160.000), Österreich (155.000), Italien (150.000), Schweiz (125.000) und Frankreich (105.000).
Der Anteil der europäischen Länder bei den Besuchern ist minimal gestiegen auf 77,5 Prozent (2019: 76,9 Prozent). Leichte Steigerungen sind in allen Regionen zu sehen mit Ausnahme von Asien: Kamen 2019 noch 10,6 Prozent aus asiatischen Ländern, waren es 2022 nur 7,3 Prozent. Deutlich wird das bei China, Indien und Japan, den drei wichtigsten Ländern in der Rangliste der Besucherinnen und Besucher: China rutscht von Platz 10 (100.000) in 2019 auf Platz 34 (12.500), Indien von Platz 17 (55.000) auf Platz 18 (28.000) und Japan von Platz 19 (45.000) auf Platz 28 (17.000).
Einer der Gründe für die schleppende Erholung des Asienanteils sind die andauernd langen Wartezeiten bei der Visumbeschaffung in den deutschen Konsulaten und Vertretungen, zeigt eine Umfrage des AUMA bei den Auslandsvertretern der Messegesellschaften. Außerdem gab es 2022 gerade für Reisende aus einigen asiatischen Ländern noch Reiserestriktionen infolge der Corona-Pandemie.
Das Jahr 2023 ist das erste Jahr mit einem kompletten Messeprogramm nach der Pandemie in Deutschland. Der AUMA erwartet bis zu 180.000 ausstellende Unternehmen und rund 13 Millionen Besuchern auf knapp 320 Messen. Im von Corona geprägten Jahr 2022 wurden 280 von 410 geplanten internationalen, nationalen und regionalen Messen in Deutschland durchgeführt. Mehr als 7,6 Millionen Besucher und über 141.000 ausstellende Unternehmen nahmen insgesamt teil.
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