Mit einem Höchstwert von rund 6.500 Kongressen und Firmenveranstaltungen meldete sich die Tagungsmetropole Wien im Jahr 2023 zurück. Um weitere internationale Veranstaltungen nach Wien zu holen, investiert die Stadt Wien mit dem Vienna Meeting Fund 2025-2028 neuerlich vier Millionen Euro. Die Neuauflage zielt darauf ab, die Zahl von Green Meetings oder ÖkoEvents zu steigern und Tagungen in nachfrageschwächeren Monaten zu fördern.
Mit insgesamt 6.454 Kongressen und Firmenveranstaltungen in 2023 – ein Plus von 49 Prozent gegenüber 2022 – zählte Wien rund ein Fünftel mehr Tagungen als 2019, jenem Jahr mit dem bisher stärksten Aufkommen. Auch bei der Anzahl der Tagungsgäste wurde ein neuer Bestwert erreicht: 633.000 Teilnehmer (plus 40 Prozent zu 2022) weisen ein Plus von vier Prozent zu 2019 auf. In Summe sorgten Kongresse und Firmenveranstaltungen 2023 für 1.591.000 Nächtigungen. Der Anteil der tagungsbezogenen Nächtigungen an Wiens Gesamtnächtigungen im Vorjahr – diese machten 17,3 Millionen aus – liegt damit bei neun Prozent.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke: „2023 hat gezeigt, dass Wien als Meetingmetropole mit einem neuen Höchstwert an Kongressen und Firmentagungen seine Position an der Weltspitze festigen konnte. Tagungen erbringen Wertschöpfung und Arbeitsplätze weit über die Tourismusbranche hinaus, weswegen wir Wiens globale Führungsrolle in diesem Bereich weiter ausbauen und fördern wollen: Mit der Neuauflage des Vienna Meeting Fund investiert die Stadt bis 2028 neuerlich vier Millionen Euro über den WienTourismus, der mit seinem Vienna Convention Bureau weitere internationale Tagungen anziehen und an die Destination binden soll. Einen deutlichen Schwerpunkt setzen wir dabei, Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu fördern und das Aufkommen gezielt in nachfrageschwächeren Monaten zu erhöhen.“
Anita Paic, Leiterin B2B Management/Vienna Convention Bureau im WienTourismus: „Das Vienna Convention Bureau im WienTourismus hat aktuell mehr als 200 Bewerbungen für internationale Kongresse und Corporate Events am Laufen – bis ins Jahr 2032. Heuer bringen über 50 Meetings, die die Anzahl von 1.000 Teilnehmern überschreiten, und sechs Großveranstaltungen über der Marke von 10.000 Personen beste Voraussetzungen, um nahtlos an das erfolgreiche Jahr 2023 anzuschließen.“
Internationale Kongresse stellten auch 2023 das bedeutendste Segment für Wiens Visitor Economy dar: Mit 732 Veranstaltungen beträgt ihr Anteil am Gesamtaufkommen zwar nur elf Prozent, sie erbrachten mit 38 Prozent allerdings mehr als ein Drittel aller Teilnehmer (237.000) und mit 67 Prozent sogar mehr als zwei Drittel aller Nächtigungen (1.072.000). Die Zahl der internationalen Firmenveranstaltungen lag 2023 bei 1.962. Nationale Kongresse wurden 1.422 gezählt, nationale Firmenveranstaltungen 2.338. Deutlicher Beleg dafür, dass Präsenzveranstaltungen im Tagungsbereich wieder gefragt sind, ist der Anteil hybrider Meetings – also jener Tagungen, die zusätzlich zur Präsenz vor Ort auch virtuell übertragen wurden. Anders als in den Corona-Jahren machte ihr Anteil am gesamten Tagungsgeschehen 2023 nur mehr acht Prozent aus – rund 92 Prozent aller gemeldeten Meetings fanden ausschließlich als Präsenzveranstaltung statt. Rein virtuelle Meetings fanden keinen Eingang in Wiens Tagungsstatistik.
Während der Themenbereich Humanmedizin im Kongress-Segment mit 35 Prozent der aus diesem Fachbereich resultierenden Nächtigungen dominierte (gefolgt von Bank- & Finanzwesen/Wirtschaft mit zwölf Prozent, Geisteswissenschaften mit elf Prozent und UN-Kongressen mit zehn Prozent), war bei den Firmentagungen der Bereich Bank- & Finanzwesen/Wirtschaft (31 Prozent der resultierenden Nächtigungen) bestimmender Faktor, gefolgt von Technologie mit 24 und Humanmedizin mit 13 Prozent.
Kongresse und Firmentagungen in Wien sorgen jährlich für bis zu eine Milliarde Euro an Wertschöpfung und sichern Tausende Ganzjahresarbeitsplätze. 2021 rief die Stadt Wien den Vienna Meeting Fund ins Leben. In den Jahren 2021 bis 2024 wurden in Summe acht Millionen Euro bereit gestellt – im Rahmen der Neuauflage wird der „Vienna Meeting Fund 2025-2028“ nun um weitere vier Jahre verlängert: die zusätzlichen vier Millionen Euro sollen weiterhin die Akquise von internationalen Kongressen und Corporate Events erleichtern.
Die maximale Fördersumme aus dem Vienna Meeting Fund beträgt 60.000 Euro pro Veranstaltung. Gefördert werden auch ab 2025 ausschließlich mehrtägige, internationale Verbandskongresse oder Firmenveranstaltungen, die Nächtigungen in der Destination generieren – wobei künftig mindestens die Hälfte der Teilnehmer aus dem Ausland kommen muss. Rein nationale Veranstaltungen werden bereits seit 2024 nicht mehr gefördert. Um ab dem kommenden Jahr den vollen Förderbetrag ausschöpfen zu können, ist die Durchführung der Veranstaltung als Green Meeting oder ÖkoEvent verpflichtend. Ansonsten beträgt die maximale Fördersumme 48.000 Euro. Außerdem werden nur jene Veranstaltungen gefördert, die außerhalb der Monate Mai, Juni, September oder Oktober – der Hauptzeit für Meetings – stattfinden. Nachfrageschwächere Monate sollen so gezielt gefördert, das damit in Verbindung stehende Nächtigungsaufkommen entzerrt, sprich besser auf das gesamte Jahr verteilt werden.
Bis Ende des ersten Quartals 2024 wurden (beginnend mit Mai 2021) über 1.000 Förderanträge eingereicht und vom Vienna Convention Bureau bearbeitet. Rund 700 Veranstaltungen erhielten eine Förderzusage. Für den Zeitraum 2025 bis 2028 stehen dann weitere vier Millionen aus der Neuauflage des Vienna Meeting Fund zur Verfügung.
Den vollständigen Vienna Meeting Industry Report 2023 gibt es hier.