Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) legt die Ergebnisse seines neuen „Trendbarometers Industriekommunikation” vor, das seit 2018 die zentralen Entwicklungen und Herausforderungen im B2B-Marketing analysiert. Der Report will, basierend auf einer Online-Befragung von 224 Marketing-Experten, Einblicke zum Status quo sowie strategische Zukunftsimpulse für Industrie-Marketer bieten.
Das Trendbarometer zeigt laut bvik, dass die Industrie den Menschen in ihrer Kundenkommunikation zunehmend fokussiert: So wird bewusstes Storytelling mit 78 Prozent Zustimmung als wesentlicher Differenzierungsfaktor im B2B-Marketing gesehen. Damit rangiert das Thema auf Platz 1 der zehn bewerteten Trendthesen. Emotional ansprechende Inhalte stärken die Markenpräsenz und reduzieren die Komplexität.
Die individualisierte Kundenansprache (Hyperpersonalisierung als Trend 2) wird nach Meinung von fast 70 Prozent der Teilnehmer in den nächsten drei Jahren zum Standard. Dabei stellt das abteilungsübergreifende Datenmanagement besonders die Industrie noch immer vor große strukturelle Herausforderungen. Gleichzeitig verändert die zunehmende Nutzung von KI-Assistenten bewährte Online-Strategien, zum Beispiel bei der Optimierung der Inhalte für Google und andere Suchmaschinen (Trend 3 mit 68 Prozent Zustimmung). „Die Unternehmen sollten jetzt reagieren und ihr Marketing- und Kommunikationsteam 2025 in einer großen Bildungsoffensive zukunftsfit machen“, empfiehlt Ramona Kaden, Geschäftsführerin des bvik als Konsequenz aus den Ergebnissen. Erfreulich sei, dass die gezielte Nutzung von KI-Tools im Marketing bereits von fast zwei Dritteln der befragten Unternehmen forciert werde (Trend 4). Die weiteren Trends, Bewertungen von B2B-Experten sowie detaillierte Analysen gibt es im ausführlichen Studienreport.
Im Fokusteil „Change by AI“ der diesjährigen Studie untersucht der bvik zusätzlich die Akzeptanz und Nutzung generativer KI-Tools in Marketing und Kommunikation. Während bereits 93 Prozent der Befragten aus der Industrie KI-Tools einsetzen, erfolgt dies oft informell und ohne strategische Unterstützung durch das eigene Unternehmen – nur 51 Prozent geben an, dass KI im Marketing aktiv vorangetrieben wird. Im Dienstleistungsbereich hingegen haben sogar 98 Prozent der Befragten KI-Tools im Einsatz, vier Fünftel von ihnen explizit unternehmensseitig gefördert.
„Die fast flächendeckende Nutzung generativer KI-Tools im Bereich Marketing und Kommunikation – weit über dem Durchschnitt der meisten deutschen Industrien und Branchen – unterstreicht die Technologieoffenheit des Marketings“, kommentiert Prof. Dr. Seon-Su Kim. „Die Ergebnisse zeigen, dass Dienstleister eine Vorreiterrolle einnehmen und auch entscheidend zur Wissensvermittlung in der Industrie beitragen können.“ Trotz positiver Grundhaltung bestehen in beiden Gruppen Unsicherheiten, vor allem in den Bereichen Datenschutz und ethische Nutzung, was den gezielten Kompetenzaufbau aus Sicht des bvik zur zentralen Aufgabe macht.