Mit der ersten Hauptstadtdemo der Veranstaltungswirtschaft am 9. September war es 15.000 Demonstranten gelungen, einen Rettungsdialog mit der Bundesregierung anzustoßen. Ein erster Hoffnungsschimmer schien in Sicht: „In einigen Hilfsprogrammen wie den Überbrückungshilfen ist noch Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht wurden. Dies erlaubt maßgeschneiderte Programme etwa für die Veranstaltungswirtschaft“ stellte Finanzminister Olaf Scholz jüngst in Aussicht. Bisher lassen wirksame Maßnahmen, um den sechstgrößten Wirtschaftszweig des Landes vor dem unmittelbaren Untergang zu retten, allerdings noch auf sich warten. Soll es das schon gewesen sein? Wohl kaum.
Für Mittwoch, den 28. Oktober, hat die Veranstaltungswirtschaft daher zu einer zweiten Groß-Demonstration nach Berlin eingeladen. Damit will sie noch einmal eindringlich darauf hinweisen, dass derzeit eine ganze Branche mit rund einer Million Erwerbstätigen (und ebenso vielen Schicksalen) und volkswirtschaftlicher Bedeutung um das Überleben kämpft.
Betroffen sind aber nicht nur die vielen Angestellten, Mini-Jobber, Solo-Selbständigen und Unternehmer dieser Branche, sondern ebenso viele Künstler, die seit vielen Monaten nicht mehr auftreten können. Daher werden wie auch bei der ersten Demo der Veranstaltungswirtschaft am 9. September in Berlin am Mittwoch wieder zahlreiche Künstler ein starkes Signal für Solidarität und Zusammenhalt setzen, darunter Campino, Frontmann der Toten Hosen, Dieter Hallervorden, Roland Kaiser, Arnim Teutoburg-Weiß von den Beatsteaks, Karat, Géraldine Olivier, Bernhard Brink oder auch René Kollo. Sie kämpfen mit ihrer Beteiligung an der 2. Demo der Veranstaltungswirtschaft in Berlin ebenfalls für das Überleben der Branche. Mit ihren Live-Statements auf der Kundgebungsbühne vor dem Brandenburger Tor wollen sie sich sichtbar hinter die Forderungen von #AlarmstufeRot stellen. In diesem Bündnis haben sich Vertreter und Verbände der Veranstaltungsbranche in ihrem wirtschaftlichen Überlebenskampf zusammengeschlossen, vom Einzelunternehmer bis zum Mittelstandsunternehmen mit vielen Beschäftigten.
Um 10:00 Uhr startet der Lkw-Demonstrationszug am Olympischen Platz, um 12:05 Uhr der Fußmarsch am Alexanderplatz. Am Brandenburger Tor wird ab 14:30 Uhr die Schlusskundgebung stattfinden. Bitte teilnehmen – es geht um die Existenz.
Herzlichst
Ihr Peter Blach