Das Forum Veranstaltungswirtschaft, eine Allianz von sechs Verbänden der Veranstaltungswirtschaft kritisiert in einer Presseerklärung die aktuelle Planung einer „Famab Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft mit Sorge“, weil der unkoordinierte Alleingang der Branche schaden könnte. „Eine angebotene Zusammenarbeit lehnt der Famab ab“, so Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC. Jens Michow, Präsident des BDKV, spricht sogar davon, dass es völlig unverständlich sei, dass ein Verband jetzt versucht, sich im Alleingang und ohne jegliche vorherige Abstimmung mit den Verbänden des Forum Veranstaltungswirtschaft zum Sprachrohr für den gesamten Wirtschaftszweig zu gerieren.
Eigentlich nicht nachvollziehbar, denn beide Gruppierungen wollen ja eigentlich Lobbyarbeit für die Veranstaltungswirtschaft leisten. „Wir haben in den vergangenen Monaten umfangreiche Hilfsmaßnahmen angestoßen und an deren Umsetzung mitgearbeitet“, meint Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT. Und weiter: „Ohne unseren Einsatz hätte es die Sonderregelung für die Veranstaltungsbranche in den Überbrückungshilfen, wesentliche branchenrelevante Förderungen durch die November-/Dezemberhilfe, den aktuellen Sonderfonds für die Kulturveranstalter, den es demnächst auch für Messen und Kongresse geben soll, sowie die Verlängerung der Regelungen des Kurzarbeitergeldes nicht gegeben.“
Der Famab hat sich gerade umbenannt in „fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft“ und will als neue Branchenvertretung für die Gesamtheit der Veranstaltungswirtschaft stehen – disziplinübergreifend für 150 Berufsgruppen der sechstgrößten Branche in Deutschland. Ausgelöst von den kritischen wirtschaftlichen Entwicklungen durch die Pandemie und ihre Folgen für dieses Marktsegment will die Interessenvertretung auch über die Corona-Spätphase hinaus aktiv für bessere politische Rahmenbedingungen der Veranstaltungsbranche kämpfen. Das ist also genau der Alleinvertretungsanspruch, der vom Forum Veranstaltungswirtschaft – siehe oben – kritisiert wird. Frage: Warum machen die das gegeneinander statt miteinander und tragen ihre Verbandspolitik auf dem Rücken der Allgemeinheit aus? Für mich ist das nicht nachvollziehbar.
Fazit: Wille und Weg sind richtig, die Vorgehensweise allerdings grundfalsch. Oder auch: Gut gemeint ist was anderes als gut gemacht.
Herzlichst
Ihr Peter Blach
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