Im Podcast MICE am Sonntag vom 5. September geht es um die aktuellen Marktuntersuchungen von ifo Institut und die „Zähl dazu“-Studie von der IGVW. Und wir haben mit Tanja Schramm von Meet Germany über ihren Summit in Berlin und die Erwartungen an die Events der Zukunft gesprochen.
Seit vier Monaten führt das ifo-Institut auch unter Unternehmen der Veranstaltungsbranche eine Konjunkturumfrage durch. Ergebnis der aktuellen Auswertung: Ein Großteil der Befragten beurteilt die Geschäftslage weiterhin als schlecht. Die Erwartungen sind in den letzten vier Monaten weiter zurückgegangen. Der zuletzt vorherrschende große Optimismus scheint erst einmal verflogen zu sein. Dies ist vermutlich auf die allgemeine Verunsicherung und weiterhin kaum planbare Geschäfte zurückzuführen.
Beim Auftragsbestand gibt es ebenfalls gegenwärtig wenig Bewegung. Eine große Mehrheit der Unternehmen zeigt diesbezüglich immer noch eine große Unzufriedenheit.
Die Lage ist und bleibt ernst. Dennoch bleiben wir optimistisch, Sie hoffentlich auch? Fast alle Zeichen weisen mittlerweile darauf hin, dass uns Corona dauerhaft erhalten bleibt, aber zu einer klassischen Infektionskrankheit zurückgestuft wird, die uns begleitet wie Grippe und Co.
Die Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft – kurz IGVW – hat die ersten Zahlen und Erkenntnisse aus ihrer Studie „Zähl dazu“ bekannt gegeben. Sie entstand in Kooperation mit der TU Chemnitz und dem R.I.F.E.L. Institut.
Die Ergebnisse bestätigen Zahlen aus anderen Studien zur Veranstaltungswirtschaft und zeigen einen stark verwobenen Wirtschaftssektor, in dessen Kernbereichen im Jahr 2019 ohne Ausstrahlungseffekte auf andere Branchen ein Umsatz von 81 Milliarden Euro generiert wurde. Dabei agierten 243.000 Unternehmen mit über 1,1 Millionen Erwerbstätigen in unterschiedlichsten Anstellungsverhältnissen, aber grundsätzlich kleinteiliger Struktur. Allein auf 115.000 Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 22.000 Euro fällt ein Anteil von fast 43 Prozent Soloselbständigen.
Im Rahmen der Befragung konnte ermittelt werden, dass innerhalb der Branche für das Jahr 2020 ein durch die Pandemie verursachter Umsatzverlust von 76,6 Prozent zu verzeichnen war. Über 50 Prozent der Befragten haben sogar einen Umsatzrückgang von mehr als 80 Prozent erlitten.
Mit der vorliegenden Studie wird ein tiefer Einblick in die Vielschichtigkeit der Branche geliefert und wichtige Wertschöpfungsketten und Branchendaten systematisch hergeleitet. „Zähl dazu“ liefert einen Blick auf die aktuelle Situation und eröffnet erstmals die Perspektive, die Veranstaltungswirtschaft komplex zu erfassen. Sie stellt deshalb nach Meinung der Verantwortlichen einen wichtigen Schritt zu einem einheitlichen Branchenverständnis dar. Die Studie legt die Basis für die Agierenden der Kernbereiche dieser Branche wie Catering, Service, Technik/Bühnen- und Messebau oder auch Agenturen, um gemeinsam an Transformationsprozessen zu arbeiten. Mit „Zähl dazu“ soll dazu die politische Kommunikation der kommenden Wochen zielgerichtet und wissenschaftlich verifiziert gestaltet werden.
Ja, das sind wichtige Signale für die Außendarstellung der Branche und sie helfen vielleicht künftig bei der Wahrnehmung in den politischen Gremien. Mehr aber auch nicht.
Am 25. und 26. August ging es beim Meet Germany Summit in Berlin um „The [R]Evolution of Business | People, Technology & Planet“. Gemeinsam mit visitBerlin, 2bdifferent, der Eventagentur Time Change und mehr als 80 Ausstellern begrüßte Meet Germany an den beiden Veranstaltungstagen über 520 Fachbesucher, davon über 350 direkt vor Ort. Über 200 Branchenvertreter besuchten das Forum und mehr als 100 Veranstaltungsplaner nahmen an den angebotenen Bustouren teil. Über 170 Personen feierten den Summit Auftakt auf der „Night“.
Inhaltlich fokussierte sich der Summit auf Vernetzung, die Zukunft der Branche nach der Pandemie, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Weiter wurde viel auf den Transfer von persönlichem Wissen und Erfahrung gesetzt.
Darüber sprach der BlachReport mit Meet Germany Chefin Tanja Schramm. Den O-Ton hören Sie im Podcast.
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