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Podcast MICE am Sonntag vom 21. November 2021

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Im Podcast MICE am Sonntag vom 21. November 2021 geht es um einen „Marshall-Plan“ für die Veranstaltungswirtschaft, eine Prognose für die Entwicklung des internationalen Messemarktes und den Trend zu Tiny Events.

Aktuell werden wieder viele geplante Veranstaltungen abgesagt. Gleichzeitig wollen Politiker ein Ende der Wirtschaftshilfen. Folgen für die Veranstaltungswirtschaft sind wohl unvermeidlich. Wirtschaftshilfen und Kurzarbeit laufen offiziell zum Jahreswechsel oder im Frühling aus. Sollte es dabei bleiben, wird die Eventbranche, Deutschlands sechstgrößter Wirtschaftszweig, das nicht ohne schwerwiegende Folgen überstehen.

Die Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft hat daher einen Katalog mit 33 politischen Forderungen an die Regierung übergeben. Schon die fünf wichtigsten Ansprüche zeigen die drückendsten Probleme der Branche.

Die erste Forderung ist Verlängerung des Überbrückungsprogramms. Als zweites soll die Neustarthilfe verlängert werden. Drittens soll die Kurzarbeiterregelung bis sechs Monate nach Beendigung aller Corona-Beschränkungen verlängert werden. Das beinhaltet den vereinfachten Zugang, die erhöhten Sätze und die Übernahme von 100 Prozent der Sozialversicherungskosten. Viertens muss es einen „Marshall-Plan“ für die Branche geben, inklusive einem Investitionsprogramm für Neustart und Ausfallkosten. Fünftens wird ein Regierungsbeauftragter für die Branche nach dem Vorbild des Beauftragten für Tourismus und Mittelstand verlangt.

Hinter den Kulissen soll es wohl schon die Bereitschaft in der Politik geben, Kurzarbeit und Überbrückungshilfen zu verlängern. Hoffentlich wird das auch in die Tat umgesetzt.

AMR International hat mit Globex 2021 die 13. Ausgabe der Datenauswertung und Vorhersage für den globalen Messeveranstaltermarkt vorgelegt. Das Papier beschreibt die Auswirkungen von Covid-19 auf die Jahre 2020/21 und bietet zudem Marktprognosen bis 2023. Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert AMR, dass sich der globale Messemarkt bis 2023 auf 96 Prozent seiner Größe von 2019 erholen sollte.

Hauptgrund für den Umsatzverlust im Jahr 2021 sind die anhaltend reduzierten Einnahmen. In vielen wichtigen Märkten haben Covid-bedingte Beschränkungen die Durchführung von Live-Messen in Q1 2021 unterbunden, was zu einem Rückgang der Umsätze um 50 bis 80 Prozent im Vergleich zu 2019 führte. In allen Märkten erwartet AMR für 2021 nur minimale Preiserhöhungen im Jahr 2021, da die Veranstalter den Ausstellern Anreize zur Teilnahme bieten müssen. Zudem wird es erhebliche Unterschiede zwischen der Erholung der verschiedenen Messemärkte geben. Der am wenigsten negativ betroffene Markt ist China, während die größten Rückgänge in Südostasien auftreten werden.

Bei den Prognosen zur Erholung geht Globex davon aus, dass jedes Land anders auf die Pandemie reagieren wird: China wird sich demnach bis 2022 vollständig erholen und bis 2023 seine Größe von 2019 überschreiten. Aufgrund seines geringen Engagements gegenüber internationalen Teilnehmern und der relativ frühen Wiederaufnahme von Live-Events wird erwartet, dass sich der US-Markt bis 2023 vollständig erholt. Andere Märkte wie Frankreich, Indien und Mexiko werden voraussichtlich bis 2023 leicht unter ihrer Größe von 2019 bleiben.

Weiterhin wird der Trend zu mehr digitalen Services anhalten und der Ergänzung und Erweiterung von Messen dienen. Globex geht davon aus, dass das jährliche Wachstum digitaler Umsätze zwischen 2020 und 2023 bei 28 Prozent liegt.

Tiny Events – also kleine Veranstaltungen – sind ein Trend, der sich durch die Corona-Krise massiv verstärkt hat. Davon berichten aktuell mehrere Cateringunternehmen. Zum Beispiel Frank Schwarz von FSGG. Durchschnittlich 150 Gäste bei einem Event sind für ihn wohl das neue „Normal“.

Schon in der Vergangenheit gewannen kleinere Veranstaltungen nach Krisen an Bedeutung und wurden ehemals große Events kleiner. Dies geschah allerdings überwiegend im privaten Bereich. Als Folge von Covid-19 wird nun auch im B-to-B-Bereich das Zusammenkommen in kleinen Gruppen zum anhaltenden Trend. Dazu kommt, dass nach der langen Zeit der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen bei vielen Unternehmen der Wunsch besteht, ihren Gästen größere Wertschätzung zu beweisen. „Das führt“, so Andre Karpinski von der Kaiserschote, „zum einen zu kleineren Veranstaltungen, zum anderen werden die Gäste zielgenauer nach ihren Interessen und Themen ausgewählt, um so einen intensiveren Austausch zu ermöglichen.“

Wir haben André Karpinski zum Trendthema Tiny Events befragt. Mehr dazu im Podcast.

Der Podcast MICE am Sonntag steht unter Radio Blach bei Apple Podcasts oder Spotify zur Verfügung und kann auch auf der Website des BlachReport abgehört werden.