Start Meinung MICE am Sonntag vom 20. März 2022

MICE am Sonntag vom 20. März 2022

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Im Podcast MICE am Sonntag vom 20. März 2022 geht es um Biotopia und die Floriade, die Meinung von Dino Büscher zur Zukunft des Experience Marketing und noch einmal um die UP:DATE Veranstaltung von Schachzug.

Am 14. April öffnet die Gartenbau-Weltausstellung Floriade Expo 2022 im niederländischen Almere. Und nein – es geht dabei nicht um Tulpen aus Amsterdam. Bis zum 9. Oktober sollen sich auf der Floriade Expo 2022 rund 100 nationale und internationale Teilnehmer auf dem 60 Hektar großen Ausstellungsgelände mit dem Thema „Growing Green Cities“ und dem weltweiten Anstieg der Megacitys beschäftigen. Es stellt die kreativen, grünen, nachhaltigen Lösungen vor, die erforderlich sind, um dies Wirklichkeit werden zu lassen. Das Thema ist wichtiger denn je. Der ökologische Umbau der Städte gilt als eine der dringlichsten Aufgaben des 21. Jahrhunderts. Bis 2050 werden etwa 68 Prozent der Weltbevölkerung auf nur zwei Prozent der Erdoberfläche in Städten leben.

Unter dem Namen „Biotopia – Growing Community“ stellt Deutschland nachhaltige Lösungen, Ideen und Ansätze für den urbanen Gartenbau vor, um so einen Beitrag zum globalen Austausch über eines der drängendsten Zukunftsthemen zu leisten. In der Ausstellung werden neue Technologien, innovative Produkte und Best Practice Beispiele präsentiert – mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit.

„Es ist keine Gartenausstellung“, betont auch Detlef Wintzen von der Agentur insglück, die zur Arge Deutscher Pavillon gehört. Die Floriade rückt das Thema ‚Growing Green Cities‘ in den Fokus und will der Frage nachgehen, wie unsere Städte und insbesondere auch die sogenannten Megacities grüner und nachhaltiger werden können.

Die Ausstellung lädt zum Dialog über die Chancen und Potentiale grüner Städte ein. Auf multiperspektive Weise widmet sie sich der Frage nach lebenswerten, gesunden und attraktiven Städten und zeigt Innovationen und Lösungen aus Deutschland für eine neue urbane Zukunft auf.

„Eine Utopie ist nie fertig“, so Detlef Wintzen. „Aber wir wollen die Wege aufzeigen und illustrieren, wie Wohnen in der Zukunft aussehen kann. Das machen wir zum Beispiel über collagierte Flächen und wollen damit belegen, wie sich Deutschland zu einem Hotspot der nachhaltigen Energieverwendung entwickelt. Präsentiert werden auch die Lösungswege – sowohl in der Ausstellung als auch mit dem Gebäude selbst, mit dem sich Energieeffizienz in der Praxis belegen lässt. Wichtig ist uns dabei, dass wir das zwar mit der gebotenen Ernsthaftigkeit machen, aber humorvoll und damit quasi unpreußisch darstellen.“

Wir sind schon ganz gespannt auf den Besuch der Floriade.

Den Creative Partner Day von der Agentur Schachzug haben wir ja schon einmal thematisiert. Im Kern geht es um halbstündige Online-Präsentationen von interessierten Anbietern aus den Bereichen Projection Mapping, CGI, Augmented und Virtual Reality, Architektur, Design und Digitalisierung. Das Schachzug Team bietet damit die Möglichkeit, sich für eine Zusammenarbeit zu empfehlen.

Jetzt wurde bekannt, dass sie auch Unternehmensvertreter von Škoda Auto, Volkswagen, Cariad und Harley-Davidson daran beteiligen werden. Eigentlich logisch, denn Messen, um neue Leistungen und Möglichkeiten kennenzulernen, gibt es seit zwei Jahren nicht.

Insofern: Einfach mal mitmachen, wenn es was zu zeigen gibt. Für die Anmeldung hat Schachzug eine Landingpage veröffentlicht.

Die vergangenen zwei Jahre waren eine Zeit des Ausnahmezustands – auch und insbesondere für die Event-Branche. Sie war jedoch auch vor allem eine Chance, Experience Marketing im digitalen Raum völlig neu zu denken. Während 2020 noch im Zeichen des Aufbruchs, der Neugier und Neuorientierung, des Experimentierens und Neu-Denkens stand, könnte man das Jahr 2021 allenfalls durch den Begriff „Gefahr der Stagnation“ charakterisieren. Die Orientierungsphase ist vorbei, die Neugier ist durch eine neue Routine gewichen und das Ausloten neuer Potentiale ist einfachen Standards gewichen.

Was das bedeutet und wo das hinführt, hat Dino Büscher, Managing Partner von fischerAppelt, live marketing, zusammengefasst.

Digitale Events sind heute oft weitestgehend standardisierte Prozesse, die die immer gleichen Abläufe auf den immer gleichen Plattformen mit den immer gleichen Inszenierungsmitteln bedienen und auf kurzfristige, kostengünstige Umsetzbarkeit ausgelegt sind.

Dabei wird viel gesendet – aber mit geringen Möglichkeiten zu Interaktionen und wenig Akzeptanz für die Bedürfnisse der Zielgruppe, ihre Medienkompetenz, ihre Nutzungsgewohnheiten oder ihre Kenntnisse über Produkte, Marken oder Unternehmen.

Eine Nutzung der vielfältigen inszenatorischen, technologischen und interaktiven Möglichkeiten, die das Internet bietet, findet kaum statt. Vom Desktop bis zum Smartphone, von der Website bis zur App, von Video bis Gaming – interaktive Erlebnisse können viel mehr sein als das, was wir heute als „digitale“ oder „hybride“ Events kennen. Echte Erlebnisse! Eintauchen in neue Welten! Austausch mit anderen Menschen! Kollaboratives Zusammenarbeiten über unterschiedliche Seiten, Tools und Medien hinweg! Und damit langfristige emotionale Bindung!

Dino Büscher hat folgende Erkenntnisse:

Digitale Events werden noch immer viel zu oft analog gedacht. Sie sind nicht attraktiv, weil der dauernde Vergleich „Analog vs. Digital“ lediglich dazu führt, mit möglichst gleichen Mitteln einen digitalen Event umzusetzen zu wollen.

Er plädiert für eine digitale Perspektive. Die alten Regeln gelten nicht mehr! Moderne, zeitgemäße Brand Experiences im digitalen Raum sind nicht nur multimedial, sondern multidimensional. Das Experience Marketing von morgen wagt den Ausbruch aus dem Videofenster.

Ganzheitliche Brand Experiences sind nützlicher als singuläre Events. Die Zukunft des Experience Marketings ist ganzheitlicher und aus singulären Erlebnissen werden holistische Kommunikationswelten.

Einseitige Produktkommunikation war gestern. Schon längst sind Brands zu Storytellern geworden, erschließen sich Zielgruppen ganze Markenwelten, mit denen sie in einen kommunikativen Austausch treten und somit immersiv in die Kommunikation einbezogen werden.

Die Grenzen zwischen Marken- und Produktkommunikation, Marketing und PR, Above- und Below-the-line-Maßnahmen verschwimmen immer weiter. Kommunikationsabteilungen arbeiten künftig übergreifend an ganzheitlichen Erzählungen, die unterschiedliche Zielgruppen gleichermaßen bedienen.

Es ist ein Irrglauben, dass Events wie TV-Shows oder mit den dramaturgischen Kniffen wie eine typische Netflix-Serie produziert werden müssen. Entscheidend ist, den Fokus auf die interaktiven Potentiale moderner Streaming-Plattformen zu richten.

Ausschließlich an große, zentrale Events mit hohem Reise- und Logistikaufwand zu denken ist weder zeitgemäß noch nachhaltig. Die Zukunft liegt in der Verknüpfung kleiner, lokaler Inszenierungen, die im Netz zu großen Gesamterlebnissen verknüpft werden und dank digitaler Möglichkeiten echte Mehrwerte auch für reine Online-Partizipienten bieten.

Mit der Virtualisierung von Experiences einher geht ihre Demokratisierung. Die Grenzen zwischen Online- und Offline-Teilnehmer verschwimmen immer weiter. Augmented Reality wird zum Treiber virtueller Begegnungen im echten Raum: abseits von Screens – direkt vor den eigenen Augen.

Digitale Erlebnisplattformen sind künftig viel mehr als der mehr oder weniger hübsch gestaltete Rahmen für den Event-Videostream. Sie werden zu zentralen Knotenpunkten aller Kommunikationsmaßnahmen.

Dino Büscher plädiert dafür, bei digitalen Events von Anfang an auf „digital first“ zu setzen und Erlebnisse neu zu denken.

Abschließend noch ein Programmhinweis. Die Event- und Digitalagentur Brandherde aus Heidelberg hat Hyven veröffentlicht. Was sich dahinter verbirgt, was Hyven mit dem Metaverse zu tun hat und ob Hyven kochen kann, erfahren Sie im Talk mit Holger Erdrich von Brandherde auf dem YouTube Channel Studio Blach.

Der Podcast MICE am Sonntag steht unter Radio Blach bei Apple Podcasts oder Spotify zur Verfügung und kann auch auf der Website des BlachReport abgehört werden.