Im Podcast MICE am Sonntag vom 3. April 2022 geht es um die Expo 2020 in Dubai, die vor wenigen Tagen zu Ende ging. Und noch ein Hinweis in eigener Sache: Wir haben für den Podcast MICE am Sonntag und die redaktionellen Aktivitäten am Wochenende einige Änderungen vor. So soll künftig am Samstag eine Zusammenfassung unserer „Dailies“ mit den höchstfrequentierten Meldungen der Woche erfolgen. Der Podcast wechselt dann wohl tatsächlich auf den Sonntag. Ob er dann vielleicht auch noch im Wechsel mit einem Webcast auf unserem YouTube Channel „Studio Blach“ erscheint, ist noch offen – soll aber kurzfristig entschieden werden. Mehr dazu in Kürze. Kommen wir nun zur Expo Dubai.
Expo 2020 Dubai + Campus German
Als erste Weltausstellung, die in der Region Naher Osten, Afrika und Südasien (MEASA) stattfand, und als größtes globales Treffen seit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie brachte die Expo 2020 Dubai unter dem Motto „Connecting Minds, Creating the Future“ 192 Länder zusammen und verzeichnete seit ihrer Eröffnung am 1. Oktober 2021 an 182 Tagen über 23 Millionen Besucher.
Trotz Social Distancing und reduzierten Einlässen weckte der Campus Germany Interesse bei mehr als 2,5 Millionen Menschen – darunter mehr als 3.000 Delegationen sowie über 570 Pressegruppen. Zweimal war auch der BlachReport mit seinem Roundtable BlachReportDialog vor Ort vertreten.
Die meisten Besucher des German Campus kamen aus Indien (rund 30 Prozent), aus Deutschland (rund zehn Prozent) und aus den VAE (rund neun Prozent). Insgesamt begrüßte der Deutsche Pavillon Besucher aus mehr als 180 Ländern. Rund 150.000 Personen klickten sich außerdem in der sogenannten Virtual Expo durch die Ausstellung.
Konzipiert und gebaut wurde der Deutsche Pavillon von facts and fiction aus Köln, Voss + Fischer aus Frankfurt und Nüssli aus der Schweiz nach einer Idee von Lava aus Berlin. Für Organisation und Umsetzung zeichnete sich Koelnmesse verantwortlich.
Auszeichnungen
Zum Schluss einer Expo geht es aber nicht nur um Besucherzahlen, sondern auch um Auszeichnungen. Insgesamt wurden 51 BIE Expo 2020 Awards in den drei Kategorien Architektur und Landschaftsbau, Ausstellungsdesign und Themenentwicklung verliehen – jeweils in Gold, Silber und Bronze. Die Preise lobt das Bureau International des Expositions (BIE) mit Sitz in Paris aus, das die Vergabe von Weltausstellungen verantwortet.
Der Deutsche Pavillon wurde in der Kategory „XL Pavilions“ mit dem Gold Award für seine „herausragende thematische Umsetzung“ ausgezeichnet. Sowohl die Ausstellung als auch das Zusammenspiel von Innenleben und Architektur konnte die Jury überzeugen. Nach den Weltausstellungen in Aichi, Saragossa, Schanghai, Yeosu, Mailand und Astana beziehungsweise Nur Sultan, wie es jetzt heißt, gewann die deutsche Expo-Beteiligung in der Verantwortung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz damit schon zum siebten Mal die höchste Auszeichnung.
Kurz zuvor war der Deutsche Pavillon bereits mit dem Editor’s Choice Award des Exhibitor Magazine sowie vom 2A Magazine als herausragende Expo-Beteiligung ausgezeichnet worden.
Ebenfalls mehrere Auszeichnungen konnte der Expo Pavillon von Kasachstan verzeichnen. Im Auftrag von Kasachstan QuazExpoCongres zeichnete insglück den Architekturentwurf, das inhaltliche Konzept sowie die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich. Den Bau des Pavillons realisierte ebenfalls Nüssli aus der Schweiz.
Der kasachische Expo Pavillon in Dubai hat bei den BIE-Awards den zweiten Platz für die thematische Umsetzung in der Kategorie „XL Pavillons“ gewonnen. Weiterhin wurde er bei den World Expo Awards des Exhibitor Magazine für die beste Darbietung ausgezeichnet. Neben der Auszeichnung für „Best Presentation“ belegte der Kasachstan Pavillon auch noch den 3. Platz in der Kategorie „Best Large Pavilion“.
Der Pavillon zog in den vergangenen sechs Monaten über 1,5 Millionen Besucher an. Kasachstans Auftritt gehörte damit zu den meistfrequentierten Pavillons dieser Weltausstellung.
Erfolgsgarant Nüssli?
Das Unternehmen Nüssli war aber nicht nur an den Pavillons von Deutschland und Kasachstan beteiligt, sondern betreute noch acht weitere Expo Auftritte. Hier gab es weitere Auszeichnungen: Gold gewann auch Japan in der Kategorie „Exhibition Design“. Silber und Bronze gingen an Österreich und China in den Kategorien „Architecture“. Die Pavillons von Belarus, Luxemburg und Belarus erhielten eine und der japanische Pavillon sogar zwei Honorable Mentions in verschiedenen Kategorien.
Mit seiner außergewöhnlichen, nachhaltigen Architektur erregte der österreichische Pavillon noch mehr Aufsehen und gewann zudem weitere Awards; den renommierten Global Architecture & Design Award 2021, den BLT Built Design Award 2021, den Green Planet Building Award sowie den German Design Award 2022.
Mehrere Auszeichnungen für die Auftritte von Schweiz und Polen konnte auch die Schweizer Szenografie-Agentur Bellprat Partner aus Zürich verzeichnen. So wurde der außen komplett verspiegelte Schweizer Pavillon, der 1,5 Millionen Besucher meldete, als bester mittelgroßer Pavillon ausgezeichnet. Das zentrale „Exponat“ im Pavillon – der Schweizer Nebel – wurde von der Fachjury zum drittbesten Inszenierungselement der ganzen Ausstellung gekürt, was Thema und Umsetzung angeht. Dafür holt Bellprat gerade zweimal Bronze. Bellprat Partner hat gemeinsam mit den Zürcher Architekten OOS und dem Büro für Landschaftsarchitektur von Lorenz Eugster, ebenfalls aus Zürich, den Auftritt der Schweiz im Auftrag von Präsenz Schweiz im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) entwickelt.
Die Goldmedaille in der Kategorie der großen Pavillons ging an Polen. Bellprat Partner haben als Kreativ-Partner gemeinsam mit den Polnischen Architekten WXCA die Idee von Tausenden von Zugvögeln, die in ihrer einzigartigen Formation und Schwarmintelligenz die Wüste Dubais erobern, an den Himmel gezaubert. Die Story hinter der Story: Polen ist jenes Land in Europa, wo am meisten Zugvögel landen, starten und brüten – sozusagen eine Metapher für die weltweit vernetzte, innovative Volkswirtschaft im Osten Europas.
Nächste Expo in Japan
Nach der Expo ist vor der Expo: Bereits in rund drei Jahren, ausgelöst durch die einjährige Verschiebung der Expo Dubai, findet die nächste Weltausstellung statt. Unter dem Motto „Designing Future Society for Our Lives“ ist die Expo 2025 Osaka Kansai vom 13. April bis 13. Oktober 2025 die dritte „große“ Expo in Japan nach 2005 in Aichi und 1970, ebenfalls in Osaka. „Wir sind sehr stolz, dass mit dem German Campus erneut ein von der Koelnmesse organisierter Expo-Pavillon die höchste Auszeichnung des BIE errungen hat. Mit Abschluss dieses Projekts blicken wir nun voller Tatendrang auf die Expo 2025 in Osaka, bei der wir erneut den Bundesauftritt organisieren dürfen“, kündigte Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse, dazu an.
Der Podcast MICE am Sonntag steht unter Radio Blach bei Apple Podcasts oder Spotify zur Verfügung und kann auch auf der Website des BlachReport abgehört werden.