Start Meinung Jazzunique sieht Künstliche Intelligenz als Innovationstreiber

Jazzunique sieht Künstliche Intelligenz als Innovationstreiber

1855

„Künstliche Intelligenzen sind Innovationstreiber, die unser Leben in vielfältiger Weise verändern“, sagt Jesper Götsch von Jazzunique. Die Agentur engagiert sich im Netzwerk AI Frankfurt Rhein-Main, das verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aus der Region in diesem Thema zusammenbringt, und hat ein Whitepaper zum Thema „AI in der kreativen Arbeit“ veröffentlicht. Jesper Götsch hat einige Fragen beantwortet, wie Jazzunique AI (Artificial intelligence) einsetzt und wo er Chancen und Risiken sieht.

BlachReport: Wo und wie arbeitet Jazzunique mit KI?

Jesper Götsch: Vor allem in unserer Kreation haben wir künstliche Intelligenzen bereits in unseren Alltag integriert. Sie helfen uns dabei, unsere Visionen und Konzepte zu challengen, sie auf Verständnis und Nachvollziehbarkeit zu hinterfragen und diese zu fördern. KI-Tools sind wertvolle Werkzeuge, um unsere Ideen zu visualisieren und insbesondere die ersten Phasen unserer kreativen Arbeit zu unterstützen. Mit ihrer Hilfe können wir sehr schnell Ideen, Visionen und Gedanken in etwas Greifbares übersetzen. Nicht, um diese visualisierten Gedanken als Ergebnisse zu sehen oder Auftraggebern zu verkaufen, sondern um sie zu hinterfragen und an ihnen eine Vision wachsen zu lassen. Mit diesen neuen Mitteln lassen sich somit viele vorbereitende Prozesse in kurzer Zeit erledigen, die uns bisher oft lange beschäftigt haben.

Innerhalb unseres eigenen AE Lab haben wir unmittelbar erleben können, dass künstliche Intelligenzen kreative Arbeit nicht ersetzen, sondern ergänzen. An verschiedenen Installationen haben wir die Anwendbarkeit von diversen KI-Applikationen getestet und unseren Besuchern und Mitarbeitern näher gebracht, indem wir KI nicht nur nutzbar, sondern räumlich zugänglich und erlebbar gemacht haben

BlachReport: Wo sieht Jazzunique die größten Chancen von KI?

Jesper Götsch: Unsere Branche entwickelt sich rasant und lernbasierte künstliche Intelligenzen haben daran bereits heute einen großen Anteil. Einige KI-Applikationen sind seit weniger als einem Jahr auf dem öffentlichen Markt und dennoch bereits fester Bestandteil der Arbeit vieler Kreativschaffenden. Sie haben einen neuen Status Quo geschaffen. Eine derartige disruptive Veränderung fordert uns auf, unser Wissen zu erweitern und uns täglich mit aktuellen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Auf dem neuesten Stand zu bleiben, bietet zudem die Möglichkeit, fortwährend neue Blickwinkel und Perspektiven einzunehmen und den eigenen kreativen Horizont zu erweitern. Insofern bieten künstliche Intelligenzen große Chancen, sich an bahnbrechenden Entwicklungen früh und nachhaltig zu beteiligen.

ChatGPT, DALL·E 2, Midjourney und ähnliche Tools können dabei helfen, Ideen schneller und effektiver auszudrücken und durchzusetzen. Durch die Unterstützung bei der präzisen Formulierung von Gedanken und der Visualisierung von Bildern können sie uns bei der Entfaltung unserer Kreativität helfen und als wertvolle Partner bei Brainstorming-Meetings dienen. Sobald man sich mit der Funktionsweise dieser Tools vertraut gemacht hat, können sie eine wertvolle Ergänzung für kreative Arbeit sein.

BlachReport: Wo seht ihr Risiken?

Jesper Götsch: Trotz der Potenziale, die KI-Systeme bieten, bleiben menschliche Kuratoren ein kritischer und fundamentaler Faktor für den Erfolg. Ohne menschliche Kuration kann eine KI-Technologie nur begrenzten Nutzen bieten und im Worst Case sogar dazu führen, dass ungenaue, irrelevante, unverständliche oder gar hinderliche Inhalte generiert werden. KI-Systeme allein können zwar schnelle und effiziente Ergebnisse liefern, aber sie können menschliche Kreativität, Intuition, Emotionen und Erfahrung nicht ersetzen. Daher sollte der Fokus darauf liegen, KI-Systeme mit menschlicher Expertise zu ergänzen, um sicherzustellen, dass generierte Inhalte zielführend, ansprechend, relevant und verständlich sind.

Aus welchen Quellen speisen sich die Ergebnisse, die KI uns präsentiert? Wie kann man sichergehen, dass kein geistiges Eigentum unrechtmäßige Verwendung findet? Diese Fragen ergeben sich zwangsläufig aus der Auseinandersetzung mit dem Thema und müssen in der Frage an sich selbst gipfeln, wie man die eigene Originalität bewertet und sicherstellt.

BlachReport: Wie geht es jetzt weiter?

Jesper Götsch: Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen ist Innovation. Aber es kann zur Herausforderung werden, eine Kultur der Innovation zu schaffen und aufrechtzuerhalten. Deshalb haben wir einen Workshop entwickelt. In drei Schritten – verstehen, definieren und Ideen finden – werden wir konkrete Tools und Methoden erarbeiten, mit denen innovationsfördernde Kultur in Teams analysiert und verbessert werden kann. Unterstützt wird die kreative Ausarbeitung der Ideen dabei von bahnbrechenden Anwendungen, die künstliche Intelligenzen nutzen. Unser Ziel ist es, die Kultur der Innovation zu unterstützen und dabei spielerisch State-of-the-Art-Tools im Bereich KI kennenzulernen.