Start Meinung Wie geht eigentlich Interaktion bei Online-Events?

Wie geht eigentlich Interaktion bei Online-Events?

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Über die Interaktionsmöglichkeiten im Rahmen von Online-Events konnte der BlachReport einige Fragen an Ksenia Trofimova, Head of Marketing and Communication bei Techcast, stellen. Techcast ist ein Livestream-Dienstleister aus München.

BlachReport: Wie erreicht man mehr Dynamik bei digitalen und hybriden Veranstaltungen?

Ksenia Trofimova: Es sind die kleinen Gespräche, die großen Emotionen und die gemeinsamen Erlebnisse, die uns verbinden und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit schaffen – auch in der digitalen Welt. Auch bei digitalen Events.

BlachReport: Das hört sich sehr einfach an. Aber wie lassen sich diese Interaktionen gezielt entwickeln?

Ksenia Trofimova: Die Veranstaltungsbranche hat sich in den letzten Jahren stark verändert, vor allem durch den Aufstieg von Online-Events. Veranstaltende Unternehmen wollen das beste Event-Erlebnis ihrem Publikum anbieten. In diesem Kontext wurde die Interaktion bei digitalen und hybriden Veranstaltungen neu gedacht und weiterentwickelt: Online-Teilnehmende sollten noch mehr eingebunden werden. Durch diese Anforderungen stehen Event-Profis vor der Herausforderung, diese Interaktionen technisch zu ermöglichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie reibungslos und effektiv ablaufen.

Umfragen und Chats, interaktive Whiteboards und Präsentationstools, Breakout- und Matchmaking-Rooms – die Event-Verantwortlichen bauen ihre kreativen Konzepte kontinuierlich aus. Trotz der Vielfalt an entstandenen Interaktionsmöglichkeiten sind vor allem die klassischen Q&A-Sessions nach wie vor sehr beliebt.

Diese Art von Interaktion spielt eine essenzielle Rolle für das Engagement bei Online-Events, da sie dazu beiträgt, eine persönliche Verbindung herzustellen und die Aufmerksamkeit der Zuschauenden zu erhöhen. Speaker wechseln aus ihrem Präsentationsmodus in einen Dialog, indem sie Fragen der Teilnehmenden beantworten. Dies schafft eine dynamische Atmosphäre und fördert bei dem Publikum das Gefühl, tatsächlich Teil des Events zu sein, anstatt nur passiv zuzuschauen.

BlachReport: Bleiben wir bei den Q&A-Sessions. Was ist möglich?

Ksenia Trofimova: Durch die Möglichkeit, in Echtzeit Fragen zu stellen oder Meinungen zu äußern, werden die Zuschauenden dazu motiviert, sich intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen und aktiv zu interagieren. Noch interaktiver wird es, wenn die Möglichkeit, während eines Broadcastings nahtlos zur Videokonferenz zu wechseln, genutzt wird, und Online-User live dazugeschaltet werden. So kann die schriftliche Kommunikation bei Q&A-Sessions durch Videokommunikation ersetzt oder ergänzt werden.

In der Vergangenheit standen Event-Verantwortliche vor der Wahl, entweder ein klassisches Broadcasting oder eine Videokonferenz für ihre digitalen oder hybriden Events zu veranstalten. Diese beiden Formate waren die gängigen Optionen, zwischen denen man sich entscheiden musste. Beim klassischen Broadcasting konnte man eine perfekte Bildqualität erzielen, während bei einer Videokonferenz, wie sie durch bekannte Webmeeting-Tools ermöglicht wird, viele Teilnehmende miteinander interagieren konnten. Letztere Option ging jedoch oft mit unzureichender Qualität, einer ungeordneten Ansicht und generell wenig Kontrolle seitens der Veranstalter einher.

BlachReport: Ist das immer noch so, dass sich Veranstalter zwischen Broadcasting oder Videoconferencing entscheiden müssen?

Ksenia Trofimova: Nein. Die Kombination beider Technologien bedeutet für Veranstalter, dass ihr Event wie gewohnt an ein beliebig großes Publikum gestreamt wird. Die Teilnehmenden folgen dem Livestream und haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen – sowohl schriftlich als auch live mit Videobild. Nach einer eingegangenen Zuschaltungsanfrage holt ein Streaming Operator die Person in den Backstage-Bereich des virtuellen Studios, die Technik wird getestet und dann geht es direkt auf die Live-Bühne. Nach der Fragestellung wechselt die zugeschaltete Person wieder zum regulären Livestream.

Von Echtzeit-Video-Zuschaltungen profitieren sowohl Online-Teilnehmende als auch Veranstalter. Das Online-Publikum erhält die Gelegenheit, Fragen in persona zu stellen, direkt eine Antwort darauf zu bekommen und bei Bedarf nachzufragen. Die gesamte Interaktion wird dadurch lebendiger und natürlicher. Die Veranstaltung gewinnt an Dynamik und Abwechslung. Insbesondere bei hybriden Events bieten Veranstalter mit der Option auf Video-Zuschaltungen eine nachhaltige zeit- und kosteneffiziente Online-Teilnahme für alle, die sich aktiv beteiligen wollen, aber aus bestimmten Gründen nicht in Präsenz dabei sein können. Insgesamt ermöglicht die Echtzeit-Video-Zuschaltung eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Gestaltung von Unternehmensevents, die den Anforderungen der modernen Geschäftswelt gerecht wird.

Die Interaktion ist und bleibt ein entscheidender Faktor für das Engagement bei Online-Events, da sie die Beziehung zwischen den Veranstaltern und dem Publikum stärkt, die Aufmerksamkeit steigert und die Aktivität der Zuschauenden fördert. Durch eine gezielte Integration von interaktiven Elementen und Tools tragen Event-Verantwortliche dazu bei, ein ansprechendes und einnehmendes Online-Erlebnis für die Teilnehmenden zu schaffen. Wie das funktioniert, werden wir in einer Live-Demo am 11. Juli um 11 Uhr zeigen. Gäste sind herzlich willkommen.

BlachReport: Vielen Dank.