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Strategische Chancen für SMMPs in Europa und den USA

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Proske hat die Präsenz auf dem US-Markt erweitert, um insbesondere ihr Kerngeschäft für Strategic Meeting Management Programme (SMMP) im Marktsegment Meetings & Events noch weiter ausbauen zu können. SMMPs sind ein systematischer Ansatz zur Verwaltung von Meetings und Veranstaltungen, der auf organisatorische Effizienz, Kosteneinsparungen und Risikominderung abzielt. Es umfasst die strategische Planung, Beschaffung, Durchführung und Analyse aller Meetings und Veranstaltungen innerhalb eines Unternehmens. Durch standardisierte Prozesse und Technologien optimiert SMMP die Nutzung von Ressourcen und verbessert die Transparenz sowie die Kontrolle über das gesamte Veranstaltungsmanagement.

Wir wollten wissen, welche Chancen und Unterschiede es für SMMPs in Europa und den USA gibt und haben dafür Toby Frowen (Vice President, von Proske Inc. in New York), Eva-Maria Kunkelmann (Account Direktorin) und Markus Struppler (Co-CEO) von Proske in München befragt.

BlachReport: Proske ist schon seit einigen Jahre mit einer Niederlassung in den USA vertreten. Warum?

Markus Struppler

Markus Struppler: Wir sind seit 2015 mit einer eigenen Gesellschaft vertreten, um US-Kunden die Möglichkeit zu geben, mit einer amerikanischen Gesellschaft Verträge abzuschließen. Seit 2023 bauen wir die Präsenz mit US-Personal auf, um unsere Leistungen auch vor Ort zu erbringen. Warum? Weil die USA der größte Markt sind und unsere Kunden hier in der Regel ihre Hauptquartiere haben. Wir können hier bessere Skaleneffekte erzielen und wissen aus langjähriger Erfahrung, dass unser Service-Portfolio für US-Kunden sehr interessant ist.

BlachReport: Wer sind die Kunden und Zielgruppen von Proske für SMMP in Europa und den USA?

Eva-Maria Kunkelmann: In erster Linie globale Konzerne mit einem Travel Management und/oder einem Meetings & Events Team. Aufgrund der zahlreichen komplexen Compliance-Vorschriften in der Pharmaindustrie hat Proske einen besonderen Fokus auf Gesundheitsunternehmen.

Toby Frowen: In den USA sind es dieselben Unternehmen wie in Europa, jedoch ist es hier oft schwieriger, Fuß zu fassen, da diese Unternehmen so groß sind. Daher möchten wir uns auch auf kleinere, agilere Unternehmen konzentrieren, die gerade erst SMMPs einführen und ihre Meeting-Programme modernisieren wollen.

BlachReport: Welche Bedeutung haben Strategic Meeting Management Programme in den USA?

Toby Frowen: SMMPs bringen Disziplin und Struktur in Meetings und Events. Das ist besonders hilfreich, wenn es um Daten und Berichte geht, und sie können Effizienzsteigerungen sowie Programmeinsparungen ermöglichen. Zudem zeigen sie den Stakeholdern den Wert auf. SMMPs dienen auch als Leitfaden für Unternehmen, die ein durchdekliniertes Programm für Meetings innerhalb ihrer Organisation aufbauen möchten. Es geht nicht immer nur um Einsparungen, sondern SMMPs helfen dabei, sich auf wichtige Aspekte wie betriebliche Exzellenz, Nachhaltigkeit und Lieferantenmanagement zu konzentrieren.

BlachReport: . . . und in Europa?

Eva-Maria Kunkelmann

: SMMPs sind in Europa von entscheidender Bedeutung, da sie helfen, die Abläufe zu optimieren. Wesentliche Aspekte des Meeting- und Event-Managements, die SMMPs unterstützen, sind Kosten- und Budgetkontrolle, regulatorische Compliance, Nachhaltigkeit, Risikomanagement, strategische Ausrichtung an Unternehmenszielen sowie Datenanalyse und -berichterstattung. Da sich die Geschäftswelt ständig weiterentwickelt, wird die Bedeutung von SMMPs in Europa weiter zunehmen und Unternehmen dabei unterstützen, globale Komplexitäten zu bewältigen und operative Exzellenz zu erreichen.

BlachReport: Gibt es valide Zahlen, welches Volumen das SMMP-Segment in den USA hat?

Toby Frowen: Nein, es gibt keine definitiven Zahlen. Healthcare-Unternehmen nutzen häufiger SMMPs aufgrund der regulatorischen und Compliance-Anforderungen, aber es ist schwer zu sagen, wie viele Unternehmen insgesamt SMMPs haben.

BlachReport: Müssen regionale oder kulturelle Unterschiede bei der Implementierung, der Vorgehensweise und den Inhalten bei SMMPs beachtet werden?

Eva-Maria Kunkelmann: Absolut, aber da würde ich Toby den Vortritt lassen.

Toby Frowen

Toby Frowen: Gibt es immer. Kulturelle und regionale Unterschiede sollten nie unterschätzt werden. Zudem sind die Service Level Agreements (SLAs) und Key Performance Indicators (KPIs) in den USA anders als außerhalb der USA. Letztlich muss die Unternehmenskultur des Kunden mehr berücksichtigt werden als alles andere, da sie unterschiedliche Ziele, Bedürfnisse, Budgets, Prozesse, Richtlinien, Technologien und so weiter haben kann, die das individuelle Programm und die Arbeitsweise beeinflussen.

BlachReport: Wer sind die Wettbewerber von Proske im SMMP-Bereich?

Eva-Maria Kunkelmann: Derzeit sind es hauptsächlich spezialisierte Softwareanbieter wie Cvent oder SAP Concur, die ähnliche Dienstleistungen mit ihren Technologie-Lösungen anbieten, oder große Travel Management Unternehmen wie BCD oder AMEX, die Meetings & Events in ihr Dienstleistungsangebot integriert haben. Wir kennen keinen Wettbewerber, der dieselbe Expertise bietet wie Proske, das Meetings & Events-Beratungskompetenzen im Kern seines Geschäfts hat, anstatt es als Zusatzangebot zu offerieren.

BlachReport: Bleibt Proske bei dieser Fokussierung auf Europa und USA oder sind weitere Regionen für die Expansion im Fokus?

Markus Struppler: Neben den Chancen sind auch die Herausforderungen groß: Zunächst muss die US-Gesellschaft erfolgreich implementiert sein, bevor wir weitere Schritte machen können. Wir werden aber auch in Zukunft versuchen, regional und kulturell nahe bei unseren Kunden zu sein und dort unsere Services anzubieten.

BlachReport: Was ist eigentlich das SMM Wheel?

Eva-Maria Kunkelmann: Dabei handelt es sich um eine grafische Darstellung der Inhalte von SMMP. Dieses Wheel wurde vor mehr als zehn Jahren von der GBTA (Global Business Travel Association) erstmalig vorgestellt. Seitdem haben sich die SMMP-Schlüsselbereiche weiterentwickelt und die grafische Darstellung wurde mehrfach angepasst. Die neueste Version des Wheels entwickelte das GBTA European Meetings & Events Committee, zu dem auch Proske gehört. Es wurde kürzlich auf der GBTA Convention in Atlanta der Öffentlichkeit vorgestellt.

BlachReport: Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.