Bis zum Frühjahr 2025 wird das Festspielhaus Bregenz baulich, technisch und energetisch saniert. Der neue, dreigeschossige Zubau mit Platz für 70 Mitarbeiter im Bereich Handwerk und Technik sowie zusätzlichem Foyer zur Werkstattbühne ist bereits abgeschlossen. Die neue Küche ging im Juli in Betrieb. Durch den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen will das Kongresshaus, das über 25 Veranstaltungsräume verfügt, rund 30 Prozent seines Grundstromverbrauchs abdecken. Zum Heizen und Kühlen nutzt es künftig Bodenseewasser, der Deckungsgrad soll hier 80 Prozent betragen.
Nach der Erweiterung im Jahr 1997 und umfassenden Sanierung im Jahr 2006 ist dies der nächste große Schritt für das 1979 erbaute Festspielhaus. „Wir setzen verstärkt auf erneuerbare Energiequellen und Technologien, die viele Jahrzehnte im Einsatz sein werden. So nehmen wir unsere Verantwortung als nachhaltiges Veranstaltungszentrum wahr und schaffen mit den gesetzten Maßnahmen noch wirkungsvollere Voraussetzungen für lohnende Begegnungen im Festspielhaus“, sagt Gerhard Stübe, Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz GmbH. Das Haus ist Träger der Österreichischen Umweltzeichen „Green Location“ sowie „Green Meetings und Green Events“ und darf Veranstaltungen als solche zertifizieren.
Im vergangenen Jahr realisierten regionale Firmen den neuen Zubau in moderner Stahlbeton- und Holzbauweise. Er beherbergt Schlosserei, Tischlerei, Requisite, Kaschur, Tapeziererei, Kostümabteilung und Büroflächen für die technischen Abteilungen wie Licht-, Ton-, Multimedia- und Bühnentechnik. In den hellen, großzügigen Räumlichkeiten des Gebäudes sind rund 70 Mitarbeiter ganzjährig tätig. Im Erdgeschoss sind eine Montagehalle für die großdimensionierten Bühnenbilder der Bregenzer Festspiele und das neue Foyer der Werkstattbühne untergebracht. Der Zugang zur Werkstattbühne und Toiletten ist barrierefrei.
Im Zuge der Modernisierung wurde im vergangenen Frühjahr die Tribüne der Seebühne thermisch saniert, dieses Jahr folgen die Dächer mit einer Gesamtfläche von rund 6.000 Quadratmetern. Bis Ende 2024 soll die Photovoltaik-Anlage auf der Werkstattbühne und dem Mehrzweckgebäude mit einer Gesamtleistung von zirka 240 kWp fertig installiert sein, die etwa 30 Prozent der Grundlast decken soll. Der Großteil der Dachflächen wird extensiv begrünt, wodurch die Raumtemperatur im Sommer reduziert wird und weniger Kühlenergie nötig ist.
Als Teil der Klimastrategie 2030 der Landeshauptstadt Bregenz installieren die Stadtwerke Bregenz eine neue Seeenergienutzung im benachbarten neuen Seebad, die auch das Festspielhaus Bregenz mit Energie versorgt. Je nach Jahreszeit entziehen Wärmetauscher dem Bodenseewasser Wärme oder Kälte, um die beiden Einrichtungen zu heizen und zu kühlen, und leiten es anschließend zurück in die Tiefen des Sees. Betriebsbereit soll die Anlage im Frühjahr 2025 sein. „Wir wollen von fossilen Brennstoffen unabhängiger werden. Die Beteiligung an diesem zukunftsweisenden städtischen Projekt bringt uns diesem Ziel sehr nahe“, sagt Stübe.
Im Juli ging die neue, modern ausgestattete Küche in Betrieb. Sie bietet dem zehnköpfigen Team deutlich mehr Platz, damit sie Besucher parallel stattfindender Events kulinarisch versorgen können. Rundum auf Stand gebracht werden die Werkstatt-, Haupt- und Seitenbühnen samt Luftschächten, Klima- und Kommunikationsanlagen sowie die Terrazzoböden in den Foyers.