Auf der EXPO in Dubai präsentiert sich Österreich mit einem Pavillon, der kein „Höher-Schneller-Weiter“ propagieren soll, sondern Tradition und Moderne auf eine Weise miteinander verknüpft, die zur Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft beiträgt. Unter dem Motto „Austria makes Sense“ wollen querkraft, Ars Electronica Solutions, bleed und büro wien damit zum Ausdruck bringen, dass Nachhaltigkeit kein technologisches Problem ist, das Ingenieure für uns lösen werden, sondern nur durch einen gesellschaftlichen Wandel erreicht werden kann (mehr lesen über EXPO in Dubai).
Der Österreich Pavillon wurde finanziert und in Auftrag gegeben vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich. Insgesamt 53 österreichische Unternehmen präsentieren ihre Prototypen und Visionen rund um Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Energiewende, Kreislaufwirtschaft oder Mobilität im ‚iLab‘ des Pavillons.
Der vom österreichischen Architektenteam querkraft gestaltete Pavillon setzt sich aus mehreren ineinander verschnittenen Lehmkegeln zusammen. Jeder dieser Kegel ist auf einer anderen Höhe abgeschnitten, wodurch unterschiedlich große Licht- und Lüftungsöffnungen entstehen. Ergebnis ist ein von natürlichem Licht durchfluteter Innenraum, der sich mittels Kamineffekt selbst kühlt. Indem die Architekten eine sehr alte Bautradition des Nahen Ostens mit intelligentem Engineering aus Österreich verbinden, schaffen sie ein funktionales Gebäude, das nicht nur ressourcenschonend errichtet und betrieben, sondern nach der EXPO weiter genutzt werden kann.
Im von Ars Electronica Solutions gestalteten Inneren des Pavillons fallen vor allem zwei Dinge sofort auf: Es gibt hier keinen einzigen Screen und keinen einzigen Text. Mit mehreren interaktiven, künstlerischen Projekten soll Erlebnisraum alle Sinne seiner Besucher ansprechen, rückt dabei aber keine Technologie, sondern Menschen und Zukunft ins Zentrum. „Wir kreieren ein multidimensionales Bild, das emotional involviert und setzen dabei gezielt auf medientechnische Innovationen aus Österreich“, sagt Michael Mondria, Managing Director von Ars Electronica Solutions.
Wie ein roter Faden zieht sich eine eigens entwickelte interkulturelle Bildsprache durch den gesamten Pavillon und leitet von einer Station zur nächsten. Statt der üblichen Infotexte, Zahlen und Fakten zieren Ritzzeichen die Lehmwände und werden mittels dynamischer Projektionen als Piktogramme und Animationen zum Leben erweckt.
Florian Berger vom Ars Electronica Futurelab zeigt mit einer poetischen Visualisierung, wie der Kühleffekt des Pavillons funktioniert. Seine interaktive und dynamische Visualisierung „Airflow“ macht die vor Ort spürbaren Luftströmungen sichtbar.
Im Pavillon gibt es zudem drei „Soundcones“. Zu hören sind hier Versatzstücke weltberühmter Musik aus Österreich – wie das Leitmotiv von Schuberts 9. Sinfonie –, die immer wieder mit Klängen aus der Natur, Kultur und Industrie überlagert und verwoben werden. „Eine Interpretation der österreichische Musiktradition in den arabischen Raum zu bringen und hier mit der lokalen Kultur und Landschaft zu verweben, war eine faszinierende Aufgabe“, sagt Komponist und Musiker Rupert Huber. „Meine interaktive Komposition basiert darauf über die Raummaße die richtige Frequenz und Tonalität festzustellen. Töne und Klänge sollen einen flüchtigen Raum schaffen, den die Besucher akustisch erkunden können.“
„Die Magie des Sandes“ steht wiederum im Mittelpunkt der gemeinsam mit dem UnterlassLAB der TU Wien entwickelten robotischen Installation. Wie von Geisterhand gesteuert, zieht hier eine Stahlkugel ihre Kreise und zeichnet komplexe Muster in den Sand, Rasterelektronenmikroskop eröffnen zudem faszinierende Einblicke in das Wesen des mit
„Heartbeat“ ist eine weitere interaktive Installation. Mittels eines speziellen Interfaces wird der Puls der Besucher gemessen und zum Input für eine sogenannte Chladni-Figur. Besucher für Besucher und Puls für Puls gehen ein in ein Archiv, das ähnlich den Jahresringen eines Baums visualisiert wird.
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