Start Work Nominierte Raum-Inszenierungen bei den Frame Awards 2024

Nominierte Raum-Inszenierungen bei den Frame Awards 2024

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Das internationale Design-Magazin Frame hat am 12. September die Shortlist für die Spatial-Kategorien der Frame Awards 2024 veröffentlicht. Diese wurden aus hunderten von Einreichungen in den 24 Kategorien zum Thema „Kommunikation im Raum“ ausgewählt. Die Sieger werden am 24. Oktober bei einem Live-Event in Hongkong bekanntgegeben. Nachfolgend stellen wir nominierte Projekte aus dem DACH-Raum vor.

Kategorie Retail>Pop-up Store: 30 Jahre Freitag

Freitag ist ein Unternehmen aus Zürich, das seit 1993 von Europa bis nach Asien rezyklierte Taschenunikate auf die Straße bringt. Zum 30. Geburtstag blickte Freitag Ende 2023 mit einer großen Kampagne zurück auf seine Anfänge. Bei den „Donnerstag-Wochen“ wurde dabei der Flagship Store in Zürich zum Supermarkt umgebaut.

Vom 19. bis zum 30. September 2024 wurde der Store zusammen mit dem Designer Leandro Destefani mit Fundstücken von verschiedenen Secondhand-Plattformen wie einer Gemüsevitrine, einer tadellos funktionierenden Supermarktkasse mit Förderband und einem Kühlregal, das aus Emissionsgründen nicht an den Strom gehängt wird, zu einem fast echten Supermarkt umgebaut.

Das Kernstück der „Donnerstag-Wochen“ wartet im großen, warmen Kühlregal: Mit der limitierten Taschenedition machte Freitag nach fast 30 Jahren die Kopie zum Original. Die Donnerstag Messenger Bags von Freitag waren aus gebrauchten LKW-Planen in den verschiedensten Blautönen gefertigt und mit einem Original-Donnerstag-Label ausgerüstet. Verkauft wurde die Edition exklusiv im Flagship Store Zürich – gleich neben der Hardbrücke, dem Geburtsort der ersten Freitag Tasche.

Kategorie Work>Large Office: Ritter Sport Schokozentrale – Ippolito Fleitz Group

Nach knapp dreijähriger Bauzeit eröffnete die Alfred Ritter 2021/22 den Erweiterungsbau ihrer Schokozentrale. Dort sollen sich sowohl der Anspruch des Unternehmens, im Einklang mit Mensch und Natur zu wirtschaften, widerspiegeln als auch die Ritter-typische Leidenschaft für Kakao und  Schokolade. Für die Mitarbeiter hat die Ippolito Fleitz Group hier neben den Arbeitsplätzen ein vielseitiges Angebot an Besprechungs- und Rückzugsmöglichkeiten geschaffen, das Raum für Kommunikation, Kollaboration, Konzentration, Kreativität und Kontemplation ermöglichen soll. Das Zusammenspiel von Tradition und Modernität bildet den zentralen Markenkern von Ritter Sport, der auch in der neuen Arbeitswelt spürbar werden sollte.

Ritter Sport Schokozentrale (Foto: Alfred Ritter/Philip Kottlorz)

Den Zwischenbau zwischen dem alten und dem neuen Gebäude bespielte man als Kommunikations- und Austauschpunkt, der in jedem Geschoss unterschiedlich gestaltet ist. Im „Schoko-Café“ im Erdgeschoss wird Gästen Schokolade und Kaffee angeboten, eine Ebene höher soll das „Dialog-Café“ den Austausch zwischen den Meetings fördern  und ganz oben im „Fernweh-Café“ kann man den Blick in die Weite schweifen lassen. Im Erdgeschoss symbolisieren weitere Orte die neue Arbeitskultur bei Ritter Sport. Wie ein roter Faden zieht sich der langgestreckte „Markenweg“ durch das Erdgeschoss und bietet mit markenrelevanten Inhalten an den Wänden genügend Themen für Geschichten. Herzstück und visueller Auftakt der Arbeitswelt ist der „Marktplatz“: Mit Küchentheke, Alkoven, einem mobilen Hochtisch und einer großzügigen Arena. Unter einer Lichtdecke, die in ihrer Form an die typischen Ritter Sport-Tafeln erinnert, können große (Hybrid-)Konferenzen genauso stattfinden wie kleine Events.

Die „Schoko- und Kakaowerkstatt“ wiederum befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Hier sind alle Mitarbeitenden eingeladen, ihre eigenen Geschmacksrichtungen zu kreieren und zu verkosten. Das differenzierte Angebot an Kommunikations- und Präsentationsformen zieht sich durch alle Etagen und Flächen: Informelle und formelle Austausch- und Besprechungsmöglichkeiten wechseln sich ab mit Räumen für Rückzug und konzentriertes Arbeiten. Für geplante Meetings, intensivere Zusammenarbeit, Workshops oder einen diskreten Wissensaustausch stehen zudem akustisch abgetrennte Besprechungsräume zur Verfügung. Im halboffenen „Ideengarten“ warten zwei Gartenlauben auf die Mitarbeiter.

Auch die beiden Obergeschosse, in denen Marketing, Kommunikation und Vertrieb beheimatet sind, bieten unterschiedlichste Arbeitsplatzangebote: offene Bereiche und abgeschirmte Räume, Think Tanks für Teams und Rückzugsmöglichkeiten für Einzelpersonen, flexible Raumkonfigurationen und feste Anlaufstellen, Zonen für informellen Austausch und vertrauliche Gespräche.  Der Rhythmus von Farbe, Struktur und Ordnung wird auf der Materialebene durch eine spürbare Dualität von Tradition und Modernität erweitert: Kommen in einigen Bereichen etwa klassische Materialien wie Holz oder Fliesen zum Einsatz, werden sie jeweils mit zeitgemäßen Elementen wie farbigen Kanten oder Fugen kontrastiert. Als Leitmotiv findet sich das Quadrat dabei nicht nur in der Materialwahl wieder, sondern auch in den Möbeln.

Kategorie Shows>Exhibition: Novartis Pavillon: Wonders of Medicine – Atelier Brückner

Der Novartis Pavillon ist das neue Ausstellungs-, Begegnungs- und Veranstaltungszentrum auf dem Novartis Campus in Basel. Herzstück des Gebäudes ist die Ausstellung „Wonders of Medicine“. Die Ausstellung wurde von Novartis Zusammenarbeit mit Atelier Brückner und dem Basler Studio iArt entwickelt.

Die Ausstellung befindet sich im Obergeschoss des Novartis Pavillon und folgt der kreisrunden Form des Gebäudes. Sie ist multimedial aufgebaut und lädt die Besucher zum selbständigen Entdecken der „Wonders of Medicine“ ein. Durch die Ausstellung begleitet ein Digital Companion, ein eigens für die Ausstellung entwickeltes Audiogerät. Auf dem Weg ins Obergeschoss des Novartis Pavillon, im Mezzanine, befindet sich ein kleiner Filmsaal. Hier starten Besucher mit dem Kurzfilm Making Medicine. Die Ausstellung selbst besteht aus vier inhaltlichen Bereichen.

Novartis-Ausstellung „Wonders of Medicine“ (Foto: Novartis)

Der Bereich „Verletzlichkeit des Lebens“ setzt auf einer ganz grundlegenden, menschlichen Ebene an. Dieser Themenbereich macht auch deutlich, worum es hier überhaupt geht – um Menschen. Patientinnen und Patienten oder ihre Familienmitglieder erzählen, wie sie mit ihren Erkrankungen umgehen. Darüber hinaus soll den Besuchern Wissen über die vitalen Körperfunktionen vermittelt und erklärt werden, wie Krankheiten den Körper überhaupt beeinflussen können.

„Vom Labor zum Patienten“ zeigt die Wege eines Medikaments auf, sozusagen wie es in acht Schritten vom Labor zum Patienten kommt. Beispielsweise trifft man in einer Fensterreihe mit Videoinstallationen auf Forscher, Produktionstechniker sowie weitere Personen, die an der Entstehung neuer Arzneimittel beteiligt sind. Sie erklären, wie sich ihre alltägliche Arbeit gestaltet und stellen auch einige der hochtechnischen Geräte vor, die sie bei den einzelnen Entwicklungsschritten verwenden.

„Schritte durch die Zeit“ erzählt die Geschichte der Medizin und die Entstehung der pharmazeutischen Industrie in Basel. Hier gibt es die Möglichkeit, Objekte zu entdecken, die einen Bezug zu Basel haben. Auch zahlreiche filmische Einblicke lassen die Besucher in die Geschichte der Medizin eintauchen. Der Time Scanner ermöglicht anhand einer interaktiven Stadtkarte, die städtebaulichen Veränderungen der Stadt Basel seit dem Jahr 1880 nachzuvollziehen.

„Zukunft des Gesundheitswesens“ lädt zu virtuellen Diskussionsrunden mit Experten über soziale und ethische Implikationen von Trends ein, die die Zukunft der Gesundheitsversorgung formen. Dabei muss man nicht nur Zuschauer bleiben, sondern kann aktiv in die Diskussion einsteigen und dabei auch mehr über die Perspektiven der anderen lernen. An interaktiven Informationssäulen können Interessierte zudem mehr über diese drei Themenbereiche erfahren.

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